Länderfinanzausgleich:Ebbe im Fördertopf

Weniger Einnahmen, weniger zu verteilen: Wegen der Krise sind die Ausgleichszahlungen der Länder deutlich geschrumpft. Die Bittsteller der Republik und die größten Nettozahler in Bildern.

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Weil die Steuereinnahmen durch den Wirtschaftsabschwung drastisch eingebrochen sind, ist auch das Volumen des Länderfinanzausgleichs geschrumpft. Knapp 3,8 Milliarden Euro wurden einem Bericht des Handelsblatts zufolge unter den ärmeren Bundesländern im ersten Halbjahr 2009 verteilt - das entspricht einem Minus von mehr als zwölf Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.In Bayern (Foto: Marienplatz München) lebt der Wohlstand. Von den 3,8 Milliarden Euro, die im ersten Halbjahr zwischen den Bundesländern transferiert wurden, stammt die Hälfte aus dem Freistaat. Fast 1,9 Milliarden Euro stemmte Bayern, das bedeutet ein Plus von 357 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Den Grund für den hohen Stützbetrag lieferte das Münchener Finanzministerium in einem internen Vermerk: Die Steuereinnahmen im Freistaat seien weitaus schwächer gesunken als in anderen Bundesländern.Foto: Alessandra Schellnegger

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Vom Musterländle zum Sorgenkind: Die Krise in der Autoindustrie und im Maschinenbau trifft vor allem Baden-Württemberg (Foto: Schlossplatz Stuttgart), wo neben Daimler und Porsche auch viele Zulieferer wie Bosch, Mahle und der Lasersysteme-Hersteller Trumpf ihren Hauptsitz haben. Geringere Steuereinnahmen bedeuten auch geringere Zahlungen in den Ausgleichstopf: Aus Stuttgart wanderten im ersten Halbjahr 874 Millionen in den Finanzausgleich - in den ersten sechs Monaten 2008 hatte Baden-Württemberg noch 1,16 Milliarden Euro eingezahlt.Foto: dpa

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Das Epizentrum der deutschen Finanzwirtschaft liegt in Frankfurt am Main (Foto) - und wenn die Bankenbranche schwächelt, dann bekommt das auch der hessische Finanzminister zu spüren. Hessen, im ersten Halbjahr 2008 noch vor Baden-Württemberg der zweitstärkste Einzahler in den Ausgleichstopf, musste aufgrund gesunkener Steuereinnahmen in den ersten sechs Monaten dieses Jahres fast 40 Prozent weniger für den Finanzausgleich berappen. 843 Millionen Euro trugen die hessischen Steuerzahler bei.Foto: ddp

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Vom Empfänger zum Zahler: Während Nordrhein-Westfalen (Foto: Rheinufer in Düsseldorf) im ersten Halbjahr 2008 noch 116 Millionen Euro aus dem Fördertopf einsackte, musste das Bundesland jetzt 144 Millionen Euro zahlen.Foto: AP

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Eine kuriose Situation erlebt der Hamburger Finanzsenator Michael Freytag (CDU): Im ersten Quartal des Jahres brachen die Steuern in der Hansestadt so stark ein, dass sich Hamburg (Foto: Hamburger Hafen) plötzlich auf der Liste der Empfängerländer wiederfand. In den ersten drei Monaten des Jahres erhielt die Stadt 37 Millionen Euro. Ein Vierteljahr später jedoch steht Hamburg wieder auf der Seite der reichen Länder. 70 Millionen Euro hat Senator Freytag bis Ende Juni in den Finanzausgleich eingezahlt - bleibt unter dem Strich ein Stützbetrag von 33 Millionen Euro, den Hamburg im ersten Halbjahr für ärmere Länder gezahlt hat.Foto: dpa

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Auch das Saarland (Foto: Rathaus Saarbrücken) bemerkt die Flaute im Fördertopf. 57 Millionen Euro bekam Finanzminister Peter Jacoby (CDU) aus dem Finanzausgleich überwiesen, 24 Prozent weniger als noch vor einem Jahr.Foto: iStock

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Profiteur der Abwrackprämie: Dass der Wolfsburger Volkswagen-Konzern durch die staatliche Umweltprämie mehr Autos verkauft, freut auch das Land Niedersachsen (Foto: Blick vom Rathausturm Hannover). Denn die Einnahmen aus der Umsatzsteuer sind in den ersten sechs Monaten des Jahres überraschend stark gestiegen. Unangenehmer Nebeneffekt des Geldsegens: Die Einnahmen aus dem Fördertopf der Länder reduzieren sich. Anstatt 195 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2008 kassiert Hannover nur noch 70 Millionen Euro aus dem Finanzausgleich - ein Minus von 63 Prozent.Foto: ddp

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Endlich einmal gute Nachrichten für Schleswig-Holsteins Regierungschef Peter Harry Carstensen (CDU): Sein Bundesland (Foto: Kieler Hafen) bekam im ersten Halbjahr 2009 sieben Millionen Euro mehr aus dem Fördertopf der Länder - insgesamt erhielt Kiel 98 Millionen Euro.Foto: dpa

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Auch Rheinland-Pfalz (Foto: Mainzer Dom) zählt zu den Bittstellern unter den Bundesländern. 163 Millionen Euro wurden in den ersten sechs Monaten des Jahres aus dem Finanzausgleich nach Mainz überwiesen - ein Minus von 30 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.Foto: iStock

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231 Millionen Euro hat der Stadtstaat Bremen (Foto: Roland-Statue vor dem Rathaus) in diesem Jahr aus dem Finanzausgleich eingesackt - neun Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2008.Foto: iStock

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Weniger Geld gab es auch für Mecklenburg-Vorpommern (Foto: Schweriner Schloss): 248 Millionen Euro bekam die Regierung von Ministerpräsident Erwin Sellering (SPD) aus dem Fördertopf der Länder, ein Jahr zuvor waren es noch 264 Millionen Euro.Foto: ddp

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Die Starken stützen die Schwachen - davon profitieren besonders die Ost-Bundesländer. Brandenburg (Foto: Neues Palais, Schloss Sanssouci) kassierte durch die Umverteilung im ersten Halbjahr 288 Millionen Euro. In den ersten sechs Monaten 2008 wurde das Bundesland noch mit 343 Millionen Euro gefördert.Foto: dpa

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Sieben Prozent weniger Einnahmen aus dem Finanzausgleich - diese Rechnung bekommt Sachsen-Anhalt (Foto: Magdeburger Dom) auf den Tisch. Im ersten Halbjahr 2009 blieben trotzdem noch 296 Millionen Euro übrig. Eine Million Euro mehr bekam...Foto: dpa

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...Thüringen (Foto: Erfurter Dom) aus dem Fördertopf der Länder. Damit ist das Land, das von Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) geführt wird, der drittgrößte Empfänger im Finanzausgleich.Foto: AP

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Zweitgrößter Bittsteller unter den deutschen Bundesländern ist Sachsen (Foto: Zwinger in Dresden). 541 Millionen Euro bekam Dresden in den ersten sechs Monaten des Jahres aus dem Länderfinanzausgleich. Mehr Geld kassierte nur ein Bundesland.Foto: iStock

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Arm aber sexy - Deutschlands Bittsteller Nummer eins ist die Bundeshauptstadt. Berlin (Foto: Brandenburger Tor) erhielt im ersten Halbjahr fast 1,5 Milliarden Euro und damit annähernd dreimal so viel wie Sachsen. Aber an der Spree ist ja auch am meisten los.Foto: AP (sueddeutsche.de/tob/mel/jja)

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