Statistisch gesehen besitzt jeder Einwohner der 17 Euro-Länder eindreiviertel Exemplare, doch viele Menschen haben ihn noch nie gesehen: den violetten 500-Euro-Schein. Kritiker fordern seine Abschaffung und argumentieren, dass er vor allem von Steuerhinterziehern und Geldwächern benutzt wird, die keine Spuren mit elektronischen Überweisungen hinterlassen wollen.
Jetzt hat sich die Europäische Zentralbank (EZB) dazu geäußert - offenbar gibt es tatsächlich Überlegungen, den wertmäßig größten Schein abzuschaffen. "Das ist sicherlich eine Diskussion wert", sagte EZB-Vizepräsident Vitor Constancio auf Nachfrage vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments in Brüssel.
Angesprochen auf die Bedeutung der größten Euro-Banknote, die im täglichen Leben kaum auftaucht, sagte Constancio: "Es ist etwas, wovon die Leute gewöhnlich keinen Gebrauch machen, so dass das Zahlungssystem so etwas wohl nicht so dringend braucht."
Bislang hatte die EZB immer gesagt, eine Abschaffung der Banknote sei kein Thema. Derzeit sind nach Angaben der Zentralbank fast 600 Millionen Exemplare des 500-Euro-Scheins im Umlauf - mit einem Gesamtwert von über 290 Milliarden Euro. Dies entspricht ungefähr einem Drittel des Gesamtwerts aller umlaufenden Euro-Noten.