Infineon:Schwachstelle Japan

Der deutsche Chipkonzern ist an einem Einstieg beim japanischen Rivalen Renesas Electronics interessiert.

Der deutsche Chipkonzern Infineon ist einem Medienbericht zufolge an einem Einstieg beim japanischen Rivalen Renesas Electronics interessiert. Renesas prüfe dies, berichtete das Wall Street Journal am Freitag unter Berufung auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Die Gespräche stockten jedoch, weil die Japaner Bedenken hätten, dass Technologie ins Ausland gelangen könne. Im Raum stünden daher auch andere Optionen. So erwäge der von der Regierung in Tokio unterstützte Fonds, der Renesas kontrolliere, seinen Anteil in Höhe von fast 70 Prozent ganz oder teilweise zu verkaufen. Hintergrund für diese Überlegungen ist die erwartete Fusion des niederländischen Wettbewerbers NXP mit dem amerikanischen Hersteller Freescale. Durch dieses Zusammengehen würde Renesas seine Position als Weltmarktführer einbüßen. Weder Infineon noch Renesas wollten den Bericht kommentieren. Infineon-Chef Reinhard Ploss hat jedoch wiederholt signalisiert, dass sich das Unternehmen bei Übernahmen derzeit zurückhalten werde. Auf einer Investorenkonferenz vergangene Woche räumte er allerdings ein, dass Japan eine Schwachstelle des Konzern sei. "Wenn sie uns fragen, wo wir mehr machen müssen, dann ist das Japan, und wo wir das kleinste Potenzial haben, dann ist das Japan", sagte der Infineon-Chef.

© SZ vom 21.11.2015 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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