In mehreren Flussarmen windet sich die Havel durch das Städtchen Brandenburg, die Altstadt verteilt sich auf ein paar Inseln. Die Stahl- und Maschinenindustrie bietet Arbeitsplätze in der Stadt, die gleich von mehreren Seen umgeben ist. Der Zug nach Berlin braucht eine knappe Stunde.
Städte wie Brandenburg an der Havel gewinnen bei Immobilienkäufern an Beliebtheit. Das zeigt der Wohnpreisspiegel des Immobilienverbands Deutschland (IVD). Demnach sind die Preise für Wohneigentum in den größten Städten von Sommer 2014 bis Sommer 2015 nicht mehr ganz so stark gestiegen wie in den Vorjahren. Bei Städten zwischen 30 000 und 100 000 Einwohnern hat sich der Preisanstieg dagegen verstärkt. "Der Boom der größten Städte ist jetzt offenbar auch in den Kleinstädten angekommen", sagte IVD-Präsident Jürgen Michael Schick am Dienstag. Der Studie liegen die Vertragsabschlüsse von 6000 IVD-Maklern im zweiten und dritten Quartal zugrunde. Im Schnitt haben sich Immobilien je nach Wohnwert um 4,5 bis 5,8 Prozent verteuert.
Von einem moderaten Anstieg spricht Schick bei den Mieten. Sie haben laut IVD um 2,9 Prozent angezogen. Der Deutsche Mieterbund will noch nicht von Entspannung reden: "Das ist immer noch das Drei- bis Vierfache der Inflationsrate", warnt Geschäftsführer Ulrich Ropertz, zudem seien die Unterschiede zwischen den Regionen gewaltig.
Viele Bundesländer wollen seit diesem Sommer mithilfe der Mietpreisbremse verhindern, dass die Preissteigerungen voll auf die Mieten durchschlagen. Deshalb rechnet auch die HSH Nordbank in einer aktuellen Studie damit, dass die durchschnittlichen Mieten in den kommenden Jahren nicht mehr ganz so stark steigen werden.