Ifo-Wirtschaftsklima für die EU:Die Erwartungen wachsen

Das Ifo-Institut rechnet für die Eurostaaten mit einem Aufschwung - obwohl die aktuelle Wirtschaftslage im April so schlecht war wie noch nie.

Die wirtschaftliche Lage ist schlecht, aber sie wird sich bald bessern. Zu dieser Einschätzung kommt das Münchner Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung mit Blick auf das kommende halbe Jahr. Zum ersten Mal seit Herbst 2007 habe sich das Ifo-Wirtschaftsklima für die Eurostaaten verbessert, teilte das Institut am Mittwoch mit.

Es geht aufwärts: Das Ifo-Institut sagt für die nahe Zukunft eine Erholung der Wirtschaft in Deutschland und anderen europäischen Staaten voraus. (Foto: Foto: AP)

Die aktuelle Wirtschaftslage wurde zwar im April so schlecht wie noch nie bewertet. "Die Erwartungen für die kommenden sechs Monate haben sich dagegen in fast allen Ländern des Euroraums, mit Ausnahme Griechenlands, verbessert", sagte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Zusammen mit der Internationalen Handwerkskammer Paris hatte das Institut 280 Volkswirte von Konzernen und internationalen Institutionen befragt. Danach stieg das Ifo-Barometer für das Geschäftsklima im Euroraum auf 55,1 Punkte, nachdem es zu Jahresbeginn auf das Rekordtief von 45,8 Punkten gefallen war. Der Index für die aktuelle Wirtschaftslage fiel jedoch von 41,1 von 29,9 Punkte.

Stabilisierung der Lage

Sowohl für Deutschland als auch Belgien, Italien und Luxemburg werde mit einer Verbesserung gerechnet, so das Institut.

Für Österreich, Frankreich sowie die Niederlande könne man zumindest von einer Stabilisierung der Wirtschaftslage ausgehen.

Für die exportabhängige deutsche Wirtschaft ist die Erholung der rezessionsgeplagten Euro-Länder von entscheidender Bedeutung: Dort landet annähernd die Hälfte der deutschen Ausfuhren.

Die Inflation sehen die Volkswirte in diesem Jahr bei einem Prozent und damit deutlich unter der Zielmarke der Europäischen Zentralbank. Im Laufe der nächsten sechs Monate werde die Geldentwertung weiter sinken. Dollar und Yen seien im Vergleich zum Euro angemessen bewertet, das britische Pfund dagegen sei inzwischen unterbewertet.

© sueddeutsche.de/Reuters/dpa/AP/lauc/kaf/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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