Großbritannien:Brexit-Angst drückt Pfund

Viele Investoren sorgen sich um einen scharfen Brexit-Kurs der britischen Regierung. Das bringt das Pfund zunehmend unter Druck.

Das britische Pfund gerät wegen der Sorge vieler Investoren vor einem scharfen Brexit-Kurs der britischen Regierung zunehmend unter Druck. Der Kurs der britischen Währung sackte zum Wochenbeginn deutlich ab und kostete erstmals seit Oktober zeitweise auch wieder weniger als 1,20 US-Dollar. Zuletzt notierte das britische Pfund mit 1,2026 Dollar knapp darüber. Anfang Oktober war das britische Pfund aber unter anderem wegen übertriebener Reaktionen, die von automatisierten Handelsprogrammen ausgelöst worden waren, kurzzeitig unter diese Marke gerutscht. In den Wochen danach konnte sich die Währung aber deutlich erholen und stieg wieder fast auf 1,28 Dollar.

Doch seitdem wurden die Töne der britischen Premierministerin Theresa May und ihres Kabinetts in puncto Brexit immer schärfer und die Sorgen vor den wirtschaftlichen Folgen des EU-Austritts für Großbritannien größer. Dies drückt auf den Wert der Währung. Seit dem Brexit-Beschluss der britischen Bevölkerung im Juni hat das Pfund rund 15 Prozent an Wert verloren und ist damit so billig wie seit Mitte der 80er-Jahre nicht mehr. Das begünstigt zwar den Export von britischen Gütern, verteuert aber auf der anderen Seite die Einfuhren. Am Dienstag hält May eine mit Spannung erwartete Grundsatzrede. Zuletzt mehrten sich die Anzeichen, dass die britische Regierung auf Konfrontationskurs zur Europäischen Union gehen wird.

© SZ vom 17.01.2017 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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