Die US-Steuerreform hat der Deutschen Bank das dritte Verlustjahr in Folge eingebrockt. Schon Anfang Januar hatte das Geldinstitut angesichts des Steuereffekts in den Vereinigten Staaten von knapp 1,4 Milliarden Euro vor einem "kleinen Verlust" gewarnt. Wie jetzt bekannt wurde, liegt er bei einer halben Milliarde Euro.
Ohne diese Belastung, die im vierten Quartal verbucht wurde, hätte das Institut einen Gewinn von rund 900 Millionen Euro eingefahren. An sich profitieren Unternehmen in den USA von der Steuerreform, allerdings sind auch die Verlustvorträge in den Bilanzen nun weniger wert. Darum kommt es zu den Sonderbelastungen.
Die Erträge des Instituts gingen 2017 um zwölf Prozent auf 26,4 Milliarden Euro zurück. Vorstandschef John Cryan gab sich dennoch verhalten optimistisch: "2017 haben wir den ersten Vorsteuergewinn seit drei Jahren verzeichnet - und das trotz eines schwierigen Marktumfeldes, niedriger Zinsen sowie weiterer Investitionen in Technologie und Kontrollsysteme", sagte der Brite. "Wir haben also Fortschritte gemacht, sind aber mit unseren Ergebnissen noch nicht zufrieden."
Zuletzt war Cryan in die Kritik geraten, weil das Geldinstitut trotz des angekündigten Verlusts an seine Mitarbeiter Boni von mehr als einer Milliarde Euro ausschütten will. Die Bonuszahlungen waren bei Deutschlands größtem Kreditinstitut von 2,4 Milliarden Euro 2015 auf 500 Millionen Euro im Jahr darauf zurückgegangen.