Forderung an US-Regierung:Deutsche Autoindustrie will Beihilfen

Die US-Autoindustrie bekommt Milliarden vom Staat - jetzt wollen auch die deutschen Autobauer Geld haben.

Die deutsche Automobilindustrie hat angesichts der Milliarden-Staatshilfen für die US-Autobauer vor einer Wettbewerbsverzerrung gewarnt und ebenfalls staatliche Unterstützung gefordert.

"Wichtig ist für uns, dass alle, die in Amerika produzieren, also nicht nur amerikanische Unternehmen, im Rahmen des Programms gleich behandelt werden", sagte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, der Berliner Zeitung (Donnerstag).

EU soll zahlen

Deutsche Unternehmen wie Daimler oder BMW, die Standorte in den USA haben, seien ebenso von der Krise betroffen und müssten ebenso von den Hilfen profitieren.

Zugleich forderte Wissmann Milliarden-Hilfen von der EU für die Entwicklung umweltfreundlicher Modelle. "Damit wollen wir die Erforschung und Entwicklung umweltfreundlicher Autos forcieren", sagte Wissmann.

Konkret gehe es um rund 20 bis 40 Milliarden Euro in Form zinsgünstiger Kredite, die in die Entwicklung umweltfreundlicher Antriebe fließen sollen. 2007 unterstützte die EU die Autoindustrie bereits mit zinsgünstigen Krediten in Höhe von 7,2 Milliarden Euro.

Die deutschen Hersteller und Zulieferer selbst investieren laut Wissmann jährlich mehr als 18 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung. Für Autobauer und Zulieferer sei es derzeit aber wegen der Finanzkrise sehr schwer, an günstige Kredite heranzukommen. Die Branche in Deutschland wolle sich jetzt "weltweit an die Spitze des Wettbewerbs für umweltfreundliche Fahrzeuge setzen", sagte Wissmann. Auch in den USA wolle man künftig deutlich mehr Autos verkaufen.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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