Europa:Weniger Arbeitslose

Seit der Finanzkrise ist die Arbeitslosigkeit erstmals unter die 10-Prozent-Marke gesunken - eine Wende?

Von Jan-Philipp Schmidbauer, München

In der Euro-Zone finden wieder mehr Menschen eine Stelle. Erstmals seit über fünf Jahren fiel die Arbeitslosenquote unter die psychologisch wichtige Marke von zehn Prozent. Das teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat mit. Im Oktober waren 9,8 Prozent der Bürger innerhalb der Euro-Zone arbeitslos. Es ist der niedrigste Wert seit Juli 2009.

Der europäische Arbeitsmarkt profitiert nicht nur von den guten Zahlen aus Deutschland, wo die ohnehin schon niedrigen Arbeitslosenzahlen zuletzt weiter gesunken sind. Auch im Nachbarland Frankreich finden wieder mehr Menschen eine Stelle. Bei den Arbeitslosenzahlen gab es dort zuletzt den stärksten Rückgang seit 1996. In südeuropäischen Ländern wie Spanien geht die Arbeitslosigkeit ebenfalls zurück, dank des starken Tourismus im vergangenen Sommer und einem anziehenden Wirtschaftswachstum.

Doch in vielen Ländern ist die Arbeitslosigkeit weiterhin sehr hoch. In Spanien etwa hat noch immer fast jeder Fünfte keinen Job. Bei den Jugendlichen ist die Situation noch deutlich schlimmer. Der starke Anstieg bei den Arbeitslosenzahlen begann im Jahr 2008. Damals waren nur etwa sieben Prozent der Bürger in der Euro-Zone arbeitslos. Doch dann brach die Finanzkrise in den USA aus und schickte weltweit die Konjunktur auf Talfahrt. Ihren Höhepunkt erreichte die Arbeitslosigkeit im Sommer 2013. Sie lag damals bei mehr als zwölf Prozent.

© SZ vom 02.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: