Braucht man das?:Wie spät ist es? Das musst du dir ausrechnen!

Lesezeit: 1 min

Jeder Blick auf die Albert Clock ist eine kleine Rechenaufgabe - zumindest, wenn man wissen will, wie spät es ist. (Foto: OH)

18:56 Uhr, sagt eine normale Uhr. 8 + 10 h, 65 - 9 min, sagt die "Albert Clock". Angeblich hält sie geistig fit. Braucht man das?

Von Helmut Martin-Jung

Als die ersten Worte dieser Kolumne getippt werden, ist es 5 x 3 Uhr und 13 x 3 Minuten. Es könnte auch 1 x 6 + 9 Uhr und 40 - 1 Minuten gewesen sein. Die Albert-Uhr ist da recht erfinderisch. Jetzt zum Beispiel ist es 1 x 5 + 3 Uhr und 41 - 1 Minuten. Okay, das war jetzt einfach. 3 x 8 - 9 Stunden und 6 x 7 - 2 Minuten, das ist schon ein anderes Kaliber.

Die Albert-Uhr, was ist das? Ungefähr so groß wie der Deckel einer Schuhschachtel ist sie, betongrau an den Seiten (es gibt sie abwechslungshalber auch in Weiß oder Rot). Die Frontseite ist eine LED-Segmentanzeige, mit der die als kleine Matheaufgabe verkleidete Uhrzeit angezeigt wird.

Gedacht ist sie für Klassenzimmer, aber auch als eine Art Lernspielzeug für zu Hause, mit der sich nicht bloß Kinder, sondern auch Erwachsene beim Auf-die-Uhr-Gucken geistig fit halten können. Entworfen hat sie der deutsche Designer Axel Schindlbeck im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Kunstakademie Stuttgart, bei der er Ideen für die Aktion "50 Produkte an 50 Tagen" entwickelte.

Angenehm simpel, unangenehm teuer

Mit seinem Pariser Kollegen Fred Mauclere, der für die Programmierung und Hardware verantwortlich ist, hat er sie nun auf den Markt gebracht. Vorausgegangen war eine Kampagne bei der Crowdsourcing-Plattform Kickstarter. Das Geld für die ersten 1000 Stück war bald zusammen. Inzwischen kann man die Albert Clock auch als Nicht-Förderer im Netz bestellen, für allerdings ziemlich stolze 279 Euro. Die meisten der Geräte wurden bisher in der Schweiz abgesetzt.

Viel herumzudrücken gibt es bei der Uhr nicht. Rechts sind drei Knöpfe, mit denen sich Uhrzeit, Schwierigkeitsgrad, Helligkeit einstellen lassen. Außerdem wird die Geschwindigkeit festgelegt, mit der die aktuelle Uhrzeit in neue Aufgaben verwandelt wird. Mit Strom versorgt wird die Albert Clock von einem Steckernetzteil.

Und warum heißt sie Albert Clock? Natürlich wegen Albert Einstein. Über ihn hält sich hartnäckig das Gerücht, er sei schlecht in Mathe gewesen. Stimmt bloß nicht. Er war zwar ein aufmüpfiger Schüler, aber hochtalentiert in den Naturwissenschaften. Soviel Begabung wie der geniale Physiker hat natürlich nicht jeder. Aber ein bisschen üben kann ja nicht schaden.

© SZ vom 31.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

HTC U11
:Ein Handy zum Drücken

Smartphone-Pionier HTC will es noch einmal wissen. Sein U11 steckt voll mit Hightech, ist hübsch designt. Und es kann etwas, das bisher kein Handy kann.

Von Helmut Martin-Jung

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: