BP legt Jahreszahlen vor:Ölpest überwunden, wieder Milliarden verdient

Als wäre nichts gewesen: BP hat die Ölpest im Golf von Mexiko nicht nur als Unternehmen überlebt, der britische Ölkonzern macht auch wieder ordentlich Gewinn. 2011 verdiente das Unternehmen fast 24 Milliarden Dollar.

Vergangenes Jahr hatte die Ölkatastrophe im Golf von Mexiko BP viel Geld gekostet, die Existenz des Unternehmens stand in Frage - doch die Krise scheint nach PR-Desaster und Strafen vorbei. Der britische Ölkonzern hat das Jahr 2011 mit einem überraschend hohen Gewinn abgeschlossen. BP verdiente im vergangenen Jahr fast 24 Milliarden Dollar.

Allein im vierten Quartal 2011 erwirtschaftete der Konzern einen Gewinn von 7,6 Milliarden Dollar - eine Steigerung von 65 Prozent. Wie seine Konkurrenten profitierte er dabei vom hohen Ölpreis.

2010 hatte BP noch einen Verlust von 4,9 Milliarden Dollar verbucht. Damals waren Ende April nach einer Explosion und dem Untergang der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko fast fünf Millionen Tonnen Öl ins Meer geflossen.

Der Unfall hatte eine beispiellose Klagewelle ausgelöst: Etwa 600 Zivilverfahren stehen dem Konzern vom 27. Februar an bevor. US-amerikanische Behörden verdonnerten BP zu Strafen. Das Unternehmen verklagte seinerseits Partnerfirmen wie Halliburton und Transocean, die an der Plattform beteiligt waren.

BP verkaufte auch bereits einen Teil seines Geschäfts, um das Geld für die Strafzahlungen wieder hereinzuholen. Investoren hatten sogar gefordert, den Konzern aufzuspalten.

Nach eigenen Angaben entschädigte BP die Opfer der Ölkatastrophe mit 15,1 Milliarden Dollar. Die Strafzahlungen betrugen bis zum Ende des vergangenen Jahres 7,8 Milliarden Dollar.

Nun sollen die Anteilseigner für das vierte Quartal eine Ausschüttung von acht US-Cent je Aktie erhalten. Ein Jahr zuvor waren es sieben US-Cent gewesen.

© Süddeutsche.de/AFP/gie - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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