Bildung:Mach mal Master!

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In einigen Branchen profitieren Hochschulabsolventen in puncto Gehalt besonders stark von dem Studienabschluss, etwa im Finanz- und Rechnungswesen. Entscheidend sind jedoch auch andere Dinge wie die Unternehmensgröße.

Von Larissa Holzki

Ein Masterstudium zahlt sich aus, aber nicht in allen Berufen gleichermaßen. Das zeigt eine Umfrage der Jobbörse Stepstone unter 15 000 Fach- und Führungskräften. Demnach verdienen Masterabsolventen im Durchschnitt neun Prozent mehr als Berufsanfänger mit Bachelorzeugnis. Am meisten lohnen sich die zusätzlichen Semester in den Branchen Bildung und Soziales (15 Prozent Gehaltsplus) und Finanz- und Rechnungswesen (13 Prozent Gehaltsplus). Relativ gering ist der Unterschied dagegen bei IT-Kräften, die mit Master nur fünf Prozent mehr verdienen.

Über alle Branchen und Abschlüsse hinweg beziehen Hochschulabsolventen im Schnitt ein Einstiegsgehalt von 43 500 Euro brutto. Sie erhalten damit 37 Prozent mehr als die Befragten ohne akademischen Abschluss. Die Unterschiede zwischen den Branchen sind jedoch groß. In der chemischen und der erdölverarbeitenden Industrie bekommen Hochschulabsolventen in den ersten beiden Berufsjahren bereits 52 311 Euro. Berufseinsteiger der Freizeit- und Touristikbranche müssen mit 32 021 Euro auskommen.

Stepstone fragt im Gehaltsreport nicht nach Ursachen für die unterschiedlichen Gehälter. Ob eine höhere Qualifikation bei der Gehaltsverhandlung eine Rolle spielt oder ob Höherqualifizierte von vornherein besser bezahlte Positionen ergreifen, lässt sich auf Basis der Daten nicht sagen. Vor diesem Hintergrund ist auch die nach Hochschule aufgeschlüsselte Statistik zu betrachten. Die Bestverdiener unter jungen Wirtschaftswissenschaftlern beispielsweise haben an der Hochschule Reutlingen und der Ludwig-Maximilians-Universität München studiert. Ob das am Renommee der dortigen Lehre liegt, lässt sich auf Basis der Daten nicht sagen. Denkbar ist auch, dass Absolventen ihre erste Stelle in der Nähe ihres Hochschulortes antreten: Arbeitgeber im Süden und Südwesten zahlen nun mal besser als in anderen Regionen Deutschlands. Der Gehaltsvorsprung von IT-Absolventen der TU Darmstadt ist allerdings beachtlich: Sie verdienen im Schnitt 3300 Euro mehr im Jahr als Absolventen der ebenfalls renommierten Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, die in diesem Ranking auf den zweiten Platz kommt. Neben Branche und Bundesland spielt auch die Unternehmensgröße eine Rolle bei der Gehaltsfindung: Konzerne zahlen mehr als kleine Firmen. Für Berufseinsteiger mit Kommunikationsexpertise beträgt der Unterschied im Mittel fast 11 000 Euro im Jahr. Berufseinsteiger, die im Bewerbungsgespräch eine Gehaltsvorstellung nennen sollen, können sich an den Daten orientieren. Auch Personaler nutzen solche Statistiken, um herauszufinden, wie viel die Konkurrenz Bewerbern zahlt.

© SZ vom 08.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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