Berliner Krisenprojekt:Wowereit wieder Chefkontrolleur des Hauptstadtflughafens

Wegen Verzögerungen beim Bau trat Klaus Wowereit als Aufsichtsratschef zurück, jetzt ist er wieder im Amt: Berlins Regierender Bürgermeister führt erneut das Kontrollgremium des Hauptstadtflughafens BER. Wann der Pannen-Airport fertig wird, ist immer noch unklar.

Der Berliner Regierungschef Klaus Wowereit (SPD) ist wieder Aufsichtsratsvorsitzender der Flughafengesellschaft Berlin Brandenburg. Das Kontrollgremium wählte ihn bei einer Sitzung im brandenburgischen Motzen, wie die Gesellschaft mitteilte. Im Aufsichtsrat gab es zwölf Ja-Stimmen für Wowereit, eine Nein-Stimme sowie eine Enthaltung.

Die Aufsichtsräte mit Vertretern aus den Ländern Berlin und Brandenburg sowie der Bundesregierung diskutierten mit Flughafenchef Hartmut Mehdorn auch über die nächsten Schritte bis zur Eröffnung des Hauptstadtflughafens. Diese wurde im Januar wegen schwerer Bau- und Planungsfehler auf unbestimmte Zeit verschoben. Nach letztem Stand wird es noch mindestens 18 Monate dauern, bis die mangelhafte Brandschutzanlage fehlerfrei installiert ist.

Wowereit war Anfang Januar dieses Jahres wegen der Verzögerungen beim Bau des BER als Aufsichtsrat-Chef zurückgetreten. Eine persönliche Verantwortung trug er laut Bericht einer Prüfungskommission nicht.

Der damalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) übernahm das Amt, bis er es im August nach einem leichten Schlaganfall niederlegte. Sein Stellvertreter Wowereit führte den Aufsichtsrat seitdem kommissarisch.

Vor der Sitzung hatten die Aufsichtsratsmitglieder die Flughafen-Baustelle in Schönefeld besucht. Wowereit sagte, dort seien "Fortschritte deutlich zu erkennen", etwa bei den Kabeltrassen im Terminal. Bei der Kabelverlegung war vor der geplanten Flughafen-Eröffnung im Juni 2012 vieles durcheinander gegangen. "Aber es ist noch viel zu tun", fügte Wowereit hinzu. Zu einem möglichen Eröffnungstermin wollte sich auch am Freitag keiner der Beteiligten äußern.

© Süddeutsche.de/dpa/ter - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: