Die Frage ist nicht, ob auf unseren Straßen bald Autos automatisch fahren. Sondern ob sie das in fünf oder erst in zehn Jahren tun. Wenn am Steuer niemand mehr sitzt, weil es kein Steuer mehr gibt - wie muss dann unsere Infrastruktur aussehen? Dieser Frage gingen am Montagabend unter anderem Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) sowie der Leiter des Fraunhofer-Instituts für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in Dresden, Matthias Klingner, nach. "Automatisiertes Fahren" hieß der Kongress, den die Vereinigung der bayerischen Wirtschaft (vbw) in München veranstaltete.
Dobrindt sprach von einem "Kulturwandel" und lobte die Vorteile des autonomen Fahrens, es spare etwa Zeit. 40 Prozent des Innenstadtverkehrs machten Autos aus, die eine Parklücke suchten. Wenn der Wagen aber eigenständig ins Parkhaus rollt, entfällt das. Klingner betonte den Aspekt der Sicherheit: Viele Verkehrsunfälle passierten immer noch, weil der Fahrer die Vorfahrt nimmt, den Sicherheitsabstand missachtet oder den Fußgänger im rechten Winkel übersieht. Ein autonom fahrender Wagen drängele nicht. Doch bis es soweit ist, brauche es aus technischer Sicht ein Mobilfunknetz, das die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Straße im Millisekundenbereich ermöglicht. Einen sicheren Datenaustausch, um die Autos vor Car-Hacking zu schützen. Und eine absolut genaue Positionsbestimmung.