Mit einem ordentlichen Gewinn und guten Verkaufszahlen haben die Autokonzerne Daimler und BMW am Aktienmarkt für Kauflaune gesorgt. Der Dax schloss 1,3 Prozent im Plus bei 9964 Punkten. Zeitweise übersprang er sogar die 10 000-er Marke. Für Erleichterung sorgte der schneller als erwartete Machtwechsel in Großbritannien.
Zur positiven Grundstimmung trug auch die Aussicht auf weitere Konjunkturhilfen der großen Notenbanken bei. Vor allem in Japan rechnen Börsianer mit einer baldigen Ankündigung. Von der Bank von England erwarten Anleger eine Lockerung der Geldpolitik, um die wirtschaftlichen Folgen des geplanten Brexit abzufedern. Auch die Europäische Zentralbank wird laut Analysten bald nachziehen, um die schwächelnde Konjunktur der Euro-Zone anzukurbeln.
Bei den Unternehmen stand Daimler im Rampenlicht. Der Autobauer verdiente operativ mit fast vier Milliarden Euro deutlich mehr als erwartet. Wegen des schwächelnden Pkw- und Lkw-Geschäfts hatten Analysten mit einem Ergebnis-Rückgang gerechnet. Daimler-Aktien stiegen um 4,4 Prozent. Konkurrent BMW, der ein Absatz-Plus bekannt gab, schloss 4,7 Prozent höher.
Weit oben auf den Einkaufszetteln der Investoren standen auch die Finanzwerte. Hier hellte die Aussicht auf eine baldige Entschärfung der italienischen Bankenkrise die Stimmung auf. Ministerpräsident Matteo Renzi zufolge ist eine Lösung "absolut in Reichweite". Die italienischen Geldhäuser sitzen auf einem 360 Milliarden Euro hohen Berg fauler Kredite. Das ist ein Drittel aller Problem-Darlehen in der Euro-Zone. Aktien der Unicredit verteuerten sich um 13,7 Prozent. Die HVB-Mutter verkaufte einen Teil des Online-Brokers Fineco-Bank und will mit dem Erlös ihre Kapitalbasis stärken. Im Dax stand die Deutsche Bank mit einem Plus von über sechs Prozent an der Indexspitze.
Ein ermutigender Start in die Berichtssaison schob die wichtigsten Aktienindizes an der Wall Street auf Rekordstände. Der Dow Jones kletterte zeitweise um 0,8 Prozent auf ein Allzeithoch bei 18 372 Punkten. Der S&P 500 stieg den zweiten Tag in Folge auf einen Höchststand bei 2155 Zählern. Für Kauflaune sorgten die Quartalszahlen von Alcoa, mit denen traditionell die Berichtssaison eingeläutet wird. Der Gewinn des Aluminiumkonzerns war weniger stark zurückgegangen als erwartet. Die Aktie stieg um 5,4 Prozent.