Aktienmärkte:Stimmung hellt sich weiter auf

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Gute Nachrichten vom amerikanischen Arbeitsmarkt vertreiben die Brexit-Sorgen der deutschen Anleger. Für den Leitindex Dax geht es mit rund zwei Prozent den zweiten Tag in Folge bergauf.

Die Erholung des Dax hat am Freitag nach der Bekanntgabe guter Zahlen vom US-Arbeitsmarkt Fahrt aufgenommen. Der deutsche Leitindex knüpfte mit einem Plus von mehr als zwei Prozent auf 9630 Punkte an seine Vortagesentwicklung an. Auf Wochensicht schmolz das Minus damit auf etwa 1,5 Prozent, nachdem jüngst die Ungewissheit um die Folgen der Brexit-Entscheidung wieder hochgekocht war. In der US-Wirtschaft entstanden im Juni 287 000 Jobs, wie das Arbeitsministerium bekannt gab, während die Analysten mit lediglich 175 000 Stellen gerechnet hatten. "Das ist ein Zeichen der Stärke", kommentierte Brian Jacobsen, Portfoliostratege von Wells Fargo Management.

Italienische Bankenaktien gingen auf Erholungskurs. Anleger griffen bei den zuletzt stark unter Druck geratenen Titeln wieder zu, nachdem ein bestandener interner Stresstest der Banco Popolare die Stimmung aufhellte. Zudem halfen positive Kommentare des italienischen Zentralbankchefs Ignazio Visco, der den Sorgen um den Berg an faulen Krediten im Bankensektor des Landes entgegentrat. Es sei keine Notlage des kompletten Bankensystems, sagte Visco am Freitag auf einer Veranstaltung in Rom. Commerzbank gewannen 5,8 Prozent, Deutsche Bank legten um 2,8 Prozent zu. Gestiegene Pkw-Absatzzahlen aus China machten den Anlegern Appetit auf Autowerte. Im Juni waren in China insgesamt 19,4 Prozent mehr Fahrzeuge verkauft worden als im Vorjahreszeitraum. Aktien von BMW, VW und Daimler gewannen bis zu 4,3 Prozent.

Mit gleich mehr als zehn Prozent Kursgewinn notierten die Aktien des dänischen Telekomkonzerns TDC A/S, der am Vormittag einen Pressebericht über Übernahmegespräche bestätigte. Von der Fantasie auf neue Fusionen und Übernahmen in der Telekombranche konnte der deutsche Mobilfunkanbieter Freenet mit einem Kurssprung von vier Prozent im TecDax profitieren.

Die US-Börsen präsentierten sich nach den Job-Zahlen fester. Der Dow Jones gewann 1,4 Prozent auf 18 147 Punkte. Gefragt waren unter anderem die Aktien von Waffen-Herstellern wie Smith & Wesson und Sturm Ruger. Sie stiegen um 2,8 beziehungsweise 4,9 Prozent. Mehrere Heckenschützen haben während einer Protestaktion gegen Polizeigewalt in Dallas fünf Beamte erschossen. Wegen der möglichen Verschärfung der Gesetze werden in den USA oft direkt nach Amokläufen und Schießereien besonders viele Waffen gekauft.

© SZ vom 09.07.2016 / amon, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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