Aktienmärkte:Stillstand vor Fed-Sitzung

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Der Handel am deutschen Markt verläuft zäh, der Dax pendelt. Die Verunsicherung vor der Fed-Sitzung ist groß.

Die Ungewissheit über die Zinsentwicklung in den USA lähmt weiterhin die Anleger am deutschen Aktienmarkt. So bewegten sich die wichtigsten Indizes auch am Donnerstag nur wenig. Zum Handelsschluss lag der Dax leicht im Plus bei 10 431 Punkten. Die US-Notenbank Fed wird am Mittwoch nächster Woche ihre geldpolitischen Maßnahmen bekanntgeben.

Im Dax standen nach einem kritischen Analystenkommentar Lufthansa auf den Verkaufszetteln: Die Aktien fielen um 0,7 Prozent. Die Analysten der Credit Suisse hatten das Kursziel für die Lufthansa-Titel gesenkt und ihre Einstufung von "underperform" bekräftigt. Sie begründeten dies mit dem ihrer Einschätzung nach schwierigen Ausblick auf 2017. Ebenfalls zu den Verlierern zählten die Anteile von Bayer mit einem Abschlag von 2,3 Prozent. "Am Deal zur Übernahme des US-Saatgutkonzerns Monsanto scheiden sich weiter die Geister", sagte ein Händler. Die einen hielten den Kauf für strategisch sinnvoll, die anderen für zu teuer. Die Ratingagenturen Fitch und Moody's kündigten für Monsanto eine mögliche Herunterstufung der Kreditwürdigkeit als Folge der Übernahme an.

Als Reaktion auf die Äußerungen von Vorstandschef Joe Kaeser bauten die Siemens-Aktien ihre Kursgewinne aus und standen mit plus drei Prozent ganz oben auf der Dax-Gewinnerliste. Kaeser sieht sein Unternehmen auf gutem Weg. "Wir werden unsere Gesamtjahresziele wohl erreichen", sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Vielleicht werde Siemens sogar etwas darüber liegen. Der Technologiekonzern hat seine Ziele für das am 30. September auslaufende Geschäftsjahr bereits zwei Mal angehoben, zuletzt im August.

Nach der Prognosesenkung vom Mittwoch kehrten immer mehr Anleger Leoni den Rücken. Die Aktie verlor 3,4 Prozent an Wert und stand damit am M-Dax-Ende. Wegen eines Betrugsfalls musste der Autozulieferer seine Prognose für das laufende Jahr einstampfen. Außerdem äußerten sich Analysten kritisch über die möglichen Folgen des Betrugsfalls, beispielsweise für die Dividendenpolitik.

Die US-Börsen verzeichneten Kursgewinne. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss ein Prozent höher bei 18 213 Punkten.

Bei den Einzelwerten stand Apple im Fokus. Der weltweite Ausverkauf des neuen iPhones ließ den Aktienkurs des Technologiekonzerns um 3,4 Prozent ansteigen.

© SZ vom 16.09.2016 / cikr, dpa, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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