Europas Aktienanleger haben sich am Montag vom niedrigeren Kursniveau anlocken lassen. "Da sind ein paar Schnäppchenjäger unterwegs, aber insgesamt sind die Anleger sehr vorsichtig", sagte ein Händler. Der Dax stieg bis zum Handelsschluss um 0,8 Prozent auf 10 123 Punkte. Wegen eines Feiertages in Großbritannien fehlten aber viele Anleger, so dass die Umsätze insgesamt gering waren. In der vergangenen Woche hatte der deutsche Leitindex 3,2 Prozent verloren. Außerdem drückte der relativ starke Euro auf die Stimmung. Er macht europäische Waren auf dem Weltmarkt unattraktiver.
Im Dax standen die Papiere der Allianz mit einem Kursaufschlag von knapp drei Prozent ganz oben. Europas größter Versicherer ist überraschend mit einem dicken Gewinnplus ins Jahr gestartet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum wuchs der Überschuss um gut 20 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro, wie der Dax-Konzern unerwartet bereits am Montag mitteilte. Im Sog von Allianz legten auch die Papiere des Rückversicherers Munich Re um 1,3 Prozent zu. Allerdings zählten beide Werte in der vergangenen Woche zu den Schlusslichtern im Leitindex.
Europaweit standen Bankaktien unter Druck. Der verpatzte Börsengang der Banca Popolare di Vincenza belastete vor allem die Aktien der italienischen Institute. Der italienische Bankenindex brach zeitweise um knapp fünf Prozent ein. Die Aktien der HVB-Mutter Unicredit verloren 4,5 Prozent. Die Titel der Deutschen Bank standen mit einem Abschlag von 2,7 Prozent auf der Verliererseite im Dax. Der Finanzkonzern hatte Probleme bei den Vorkehrungen gegen Geldwäsche, Terrorfinanzierung und Sanktionsbrüchen eingeräumt.
Enttäuschende Quartalszahlen und gesenkte Gesamtjahresziele brockten den Anteilsscheinen von LPKF Laser den größten Kurssturz seit eineinhalb Jahren ein. Die in keinem der großen Indizes notierten Aktien des Elektronik-Ausrüsters fielen zeitweise um über 18 Prozent.
Die Wall Street begann die neue Handelswoche mit Kursgewinnen. Der Leitindex Dow Jones verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 17 891 Punkte.
Bei den Einzelwerten standen die Titel von Halliburton und Baker Hughes im Fokus, nachdem die Öl-Dienstleister bekannt gaben, dass ihre geplante 28-Milliarden-Dollar-Fusion platzt. Halliburton-Aktien zogen um knapp zwei Prozent an, Baker-Hughes-Titel schlossen zwei Prozent tiefer.