Aktienmärkte:RWE-Aktien heiß begehrt

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Linde zieht den Dax ins Minus. Mittelgroße Unternehmen bei Anlegern gefragt. MDax auf Rekordhoch.

An Europas Aktienmärkten haben sich die Anleger am Dienstag mit Käufen zurückgehalten. Zwar rechneten die meisten Investoren weiterhin mit einer größeren Geldflut durch die Europäische Zentralbank (EZB). Doch habe die Senkung der mittelfristigen Prognose durch den Industriegasekonzern Linde die Anleger an die konjunkturellen Sorgen erinnert, sagte ein Händler. "Daher machen einige Kasse, schließlich haben die Aktien zuletzt ja ordentlich zugelegt." Der Dax schloss mit 11 261 Punkte um 1,1 Prozent niedriger. Der MDax als Index der mittelgroßen Konzerne erreichte im frühen Handel ein Rekordhoch bei 21 680 Punkten. Im Verlauf bröckelte er aber wieder ab und lag zum Handelsschluss 0,7 Prozent im Minus bei 21 438 Zählern.

Einen großen Bogen machten die Anleger um die Anteilsscheine von Linde, nachdem das Unternehmen zum zweiten Mal innerhalb von gut einem Jahr seine mittelfristige Prognose über Bord geworfen hatte. Die Aktien stürzten um 14,3 Prozent auf 141,55 Euro ab - dies war der größte Kurssturz seit gut 14 Jahren. Linde hatte angesichts der weltweit lahmende Industriekonjunktur, schlechteren Preisen im Medizingeschäft und den Folgen des niedrigen Ölpreises seine Gewinnprognose für 2017 zusammengestrichen. Das sei eine klare Enttäuschung gewesen, erklärte Equinet-Analyst Michael Schaefer. Dafür habe es keine Anzeichen gegeben, erläuterte Martin Roediger, Analyst bei Kepler Cheuvreux.

Auf der Gewinnerseite im Dax standen die Papiere von RWE mit einem Kursplus von 16,6 Prozent ganz oben. Der Konzern kündigte an, das Geschäft mit Netz, Vertrieb und Erneuerbaren Energien in eine neue Gesellschaft auszugliedern und bis Ende 2016 an die Börse zu bringen. Die Titel des Online-Modehändlers Zalando gewannen im MDax drei Prozent. Ein Händler wertete einen Pressebericht über eine Ende November begonnene enge Zusammenarbeit mit dem Sportwarenhersteller Adidas positiv. Adidas-Papiere verteuerten sich um 1,4 Prozent.

Ungeachtet mauer Industriedaten aus China griffen die Anleger an den New Yorker Aktienmärkten zu. Der Dow Jones schloss ein Prozent höher bei 17 888 Punkten.

Unter den Einzelwerten rückten die Mondelez-Aktien um 1,5 Prozent vor. Der Milka- und Cadbury-Besitzer will sich einem Medienbericht zufolge von Teilen seines Süßwarenimperiums in Großbritannien, Frankreich, Spanien und den Niederlanden trennen.

© SZ vom 02.12.2015 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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