Aktienmärkte:Leichte Verluste zum Wochenschluss

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Der Dax liegt am letzten Handelstag der Woche leicht im Minus. Hauptthema auf dem Börsenparkett ist die Ausweitung des Abgas-Skandals. Besonders betroffen ist davon die Aktie von Daimler.

Die Ausweitung des Dieselskandals hat am Freitag zu Verlusten bei den Automobilwerten geführt. Enttäuschende Geschäftszahlen von Daimler und ein Massenrückruf zahlreicher deutscher Fahrzeughersteller drückten zusätzlich auf die Stimmung. Der Dax schloss 0,6 Prozent im Minus bei 10 373 Punkten. Im Vergleich zur Vorwoche lag der Leitindex jedoch immer noch 3,3 Prozent im Plus.

Nach Volkswagen und Mitsubishi ist auch Daimler wegen Unregelmäßigkeiten bei Abgaswerten ins Visier der US-Behörden geraten. Parallel dazu ließen französische Ermittler Geschäftsräume von Peugeot wegen ähnlicher Verdachtsmomente durchsuchen. Aus Kreisen der Bundesregierung hieß es zudem, dass Daimler, Opel, VW sowie dessen Töchter Audi und Porsche insgesamt 630 000 Fahrzeuge zurückriefen. Grund sei eine erforderliche Änderung der Abschaltvorrichtungen für die Abgasreinigung bei bestimmten Temperaturen. "Es ist wie befürchtet klar geworden, dass das Abgasproblem nicht nur Volkswagen allein betrifft", sagte Patrick Casselman, Analyst bei BNP Paribas Fortis.

Daimler-Aktien waren mit einem Kurseinbruch von mehr als fünf Prozent der mit Abstand schwächste Wert im Dax. Die Stuttgarter enttäuschten ihre Anleger zudem mit einem Einbruch des Gewinns um ein Drittel auf 1,4 Milliarden Euro. Die Papiere von Peugeot büßten nach der Razzia zeitweise 4,5 Prozent ein. BMW gaben 1,6 Prozent nach. Die Anteilsscheine von Volkswagen, die in den vergangenen zwei Tagen stark zugelegt hatten, verloren zeitweise knapp fünf Prozent.

Ins Rampenlicht rückte außerdem Lufthansa. Der Konzern will Insidern zufolge dem Touristik-Unternehmen Thomas Cook ihre ehemalige Tochter Condor wieder abkaufen. Lufthansa-Aktien gewannen 0,5 Prozent, Thomas Cook notierten in London 0,7 Prozent fester. Größter Gewinner im Dax waren die Papiere des Pharma- und Chemiekonzerns Merck. Sie profitierten von einem positiven Analystenkommentar.

Die US-Börsen fanden keine klare Richtung. Der Dow Jones schloss 0,1 Prozent im Plus bei 18 000 Punkten. Auf der Verlierseite standen Microsoft und die Google-Mutter Alphabet nach enttäuschenden Quartalsbilanzen. Microsoft verbilligten sich um 7,2 Prozent, Alphabet um 5,5 Prozent. Eine Lizenzvereinbarung in China und besser als erwartet ausgefallene Geschäftszahlen halfen AMD auf die Sprünge. Die Aktien des Chip-Herstellers stiegen um 52 Prozent.

© SZ vom 23.04.2016 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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