Aktienmärkte:Keine klare Richtung am "Hexensabbat"

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Der Dax pendelt um die Marke von 12000 Punkten. Gefragt sind trotz einer Kapitalerhöhung die Aktien des Energiverorgers Eon.

Der deutsche Aktienmarkt hat zum "Hexensabbat" keine klare Richtung gefunden. Der Deutsche Aktienindex Dax lag zum Handelsschluss 0,1 Prozent höher bei 12 095 Punkten. Börsianer sprechen dann vom "Hexensabbat" oder "großem Verfall", wenn der letzte Handelstag aller vier Derivate-Typen, also der Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien, auf den gleichen Tag fällt. Der "große Verfall" geht oftmals mit Schwankungen einher, denn Investoren versuchen häufig, die Kurse in eine für sie günstige Richtung zu bewegen.

Am Vortag hatten die Anleger noch positiv auf eine eher ruhige Hand der US-Notenbank Fed reagiert. Sie hatte nach der erwarteten Zinserhöhung signalisiert, bei weiteren Schritten umsichtig vorzugehen. Der Dax war daraufhin bis auf 12 156 Punkte und damit auf den höchsten Stand seit April 2015 gesprungen.

Auf der Unternehmensseite stand eine Kapitalerhöhung des Versorgers Eon im Fokus, dem nun etwa 1,35 Milliarden Euro in die Kasse fließen. Trotz der Anteilsverwässerung legten die Papiere um 3,6 Prozent zu. Mit der nun erfolgten Bilanzaufbesserung sei einer der größten Unsicherheitsfaktoren für die Aktie beseitigt, schrieb Analyst Peter Crampton von der australischen Bank Macquarie in einer Studie.

Die Aktien der Lufthansa bauten ihre Gewinne vom Vortag um 0,8 Prozent aus. Im Laufe der Woche hatte die Fluggesellschaft mit ihrem Geschäftsausblick und mit der Beendigung des erbitterten Tarifkonfliktes mit den Piloten die Anleger überzeugt. Zu den Schlusslichtern im Dax zählten Volkswagen mit einem Kursminus von 1,2 Prozent. "Die Aktie leidet unter den Nachwehen der Razzien bei Audi und der VW-Anwaltskanzlei", sagte ein Händler. Im Rahmen der Untersuchung im Abgas-Skandal hatten Ermittler Räume der VW-Tochter und der Kanzlei Jones Day durchsucht.

Im M-Dax gewannen Fraport 4,8 Prozent an Wert. Der Flughafen-Betreiber hatte für 2016 einen operativen Rekordgewinn bekanntgegeben. Börsianer lobten den überraschend optimistischen Ausblick.

An der Wall Street kam der Dow Jones kaum vom Fleck. Der amerikanische Leitindex ging kaum verändert bei 20 915 Punkten aus dem Handel. Bei den Einzelwerten legten die Aktien des Luxusjuweliers Tiffany's 2,7 Prozent zu. Die Geschäfte des Unternehmens liefen zum Jahresende insbesondere in Asien gut.

© SZ vom 18.03.2017 / cikr,dpa,Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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