Aktienmärkte:Infineon erfreut die Anleger

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Die Stimmung am deutschen Aktienmarkt ist wegen des anziehenden Euro leicht eingetrübt. Für Akzente sorgen einige Unternehmensbilanzen.

Erfreuliche Unternehmensbilanzen und ein unerwartet starkes Wirtschaftswachstum in Deutschland haben die Börsen in Europa am Dienstag gestützt. Allerdings dämpfte der gleichzeitig ansteigende Euro die positive Grundstimmung am Markt. Der Dax konnte seine anfänglichen Gewinne nicht halten und schloss 0,3 Prozent tiefer bei 13 033 Punkten. "Eine Rally im Euro ist das letzte, was der Dax nach der Schwäche der vergangenen Tage gebrauchen kann", warnte Börsenexperte Jochen Stanzl vom Brokerhaus CMC Markets. Durch einen stärkeren Euro sinken die Exportchancen der europäischen Firmen auf dem Weltmarkt.

Für Aufregung an den Börsen sorgten vereinzelt Bilanzzahlen. Nach anfänglichen Verlusten setzten sich Infineon nach oben ab und waren mit einem Kursplus von 2,7 Prozent der Favorit im Dax. Der Münchner Chiphersteller will trotz des schwächeren Dollar sein Wachstumstempo im Gesamtjahr halten. Ein zuversichtliches Zeichen sei zudem die Dividendenerhöhung um drei Cent auf 25 Cent, sagte DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer. Um 4,3 Prozent bergab ging es dagegen für Henkel. Der Konsumgüterkonzern baute zwar Umsatz und Gewinn im dritten Quartal aus, wuchs aber weniger stark, als Analysten erwartet haben.

Die Schwierigkeiten der Windenergiebranche machen auch Nordex zunehmend Probleme. Wegen einer Auftragsflaute und einem überraschend starken Erlösrückgang im dritten Quartal musste der Windanlagen-Hersteller seine Umsatzprognose für das laufende Jahr senken. Konzernchef Blanco verwies zwar auf die guten Mittelfristperspektiven - er geht von einer Erholung im Jahr 2019 aus - an der Börse zog dieses Argument jedoch nicht: Das Kursminus der Nordex-Aktie betrug 3,5 Prozent.

An der Londoner Börse waren die Papiere von Vodafone gefragt, die sich um 5,1 Prozent verteuerten. Der weltweit zweitgrößte Mobilfunker hob nach einem überraschend starken Halbjahresgewinn seine Gesamtjahresziele an. Das Geschäft habe sich in fast allen Regionen besser entwickelt als erwartet - vor allem in Deutschland und Spanien, schrieben die Analysten der Bank UBS in einem Kommentar.

An der Wall Street stand der Dow Jones zum Handelsschluss leicht im Minus. Nach wie vor drückt dort auch die Steuerdebatte bei den Republikanern um US-Präsident Donald Trump auf die Stimmung.

© SZ vom 15.11.2017 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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