Aktienmärkte:Gutes Jahr für den Dax

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Turbulent, aber letztendlich erfolgreich. So könnte man den Verlauf des Börsenjahres für den deutschen Aktienmarkt zusammenfassen. Die Verluste am letzten Handelstag fallen da kaum mehr ins Gewicht.

Der Dax hat am Mittwoch ein erfolgreiches Börsenjahr 2015 hinter sich gelassen: In einem nervenaufreibenden und von starken Schwankungen geprägten Jahr legte der deutsche Leitindex um knapp zehn Prozent auf 10 743 Punkte zu - nach lediglich 2,7 Prozent Zuwachs im Vorjahr.

Gestützt wurden die Kurse hauptsächlich vom Billiggeld der Zentralbanken, das seit Jahren die Aktienmärkte antreibt. Mitte des Jahres hatten jedoch Konjunktursorgen deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem der Kursrutsch an den chinesischen Börsen und der Ölpreisverfall hatten den Anlegern Kopfschmerzen bereitet. China, einer der wichtigsten Handelspartner Deutschlands, steuert nach jahrelangem Boom auf das schwächste Wachstum seit einem Vierteljahrhundert zu. Zwischen dem Jahrestief im September bei 9325 Punkten und dem Rekordhoch im April bei 12 390 Zählern liegen mehr als 3000 Punkte. Am letzten und verkürzten Handelstag des Jahres sank der Dax um 1,1 Prozent. Nach dem kräftigen Vortagesgewinn sei dem deutschen Aktienmarkt am letzten Börsentag die Puste ausgegangen, kommentierte Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets die Entwicklung.

Unter den 30 Dax-Werten schnitt im Jahr 2015 die Aktie von Adidas am besten ab. Wer seit Jahresanfang in den Papieren des Sportartikel-Herstellers investiert ist, darf sich über einen Kursgewinn von rund 56 Prozent freuen. Denn Adidas blickt wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Vor allem bei der Kernmarke läuft es rund. Auf den Plätzen zwei und drei liegen der Medizinkonzern Fresenius und der Halbleiter-Hersteller Infineon mit einem Plus von jeweils annähernd 53 Prozent. Der in diesem Jahr schwächste Wert im deutschen Leitbarometer ist die Aktie von RWE mit einem Minus von 54 Prozent. Wie Konkurrent Eon leidet der Essener Versorger unter der Energiewende in Deutschland und den Sorgen um die atomaren Altlasten. Eon-Papiere verloren gut 37 Prozent. Drittschlechtester Dax-Wert sind die Aktien von Volkswagen mit einem Minus von annähernd 28 Prozent. Der Skandal um manipulierte Abgaswerte hatte hier die Anleger verschreckt.

An der Wall Street wurde im Gegensatz zu den deutschen Börsen am Mittwoch ganz normal gehandelt. Niedrigere Ölpreise drückten den Dow Jones 0,7 Prozent ins Minus . Am Donnerstag, den 31. Dezember öffnet die Börse in New York zum letzten Mal in diesem Jahr zu einer verkürzten Handelssitzung.

© SZ vom 31.12.2015 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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