Aktienmärkte:Goldener Oktober

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Der letzte Handelstag im Oktober verläuft ruhig. Der Dax legt leicht zu. Die Monatsbilanz für den Leitindex ist allerdings beeindruckend. RWE holt sich Partner für einen Windpark, den Anlegern gefällt's.

Nach der jüngsten Kursrally haben die Anleger den letzten Handelstag im Oktober etwas ruhiger ausklingen lassen. Der Dax schloss am Freitag ein halbes Prozent höher bei 10 850 Zählern. Mit einem Plus von über zwölf Prozent ist die Monatsbilanz für den Leitindex allerdings beeindruckend: Es ist der beste Dax-Monat seit April 2009. Der deutsche Aktienmarkt habe einen goldenen Oktober hinter sich, sagte Andreas Paciorek vom Brokerhaus CMC Markets. Angefeuert wurde die jüngste Rally vor allem durch Spekulationen auf weitere Geldspritzen der Europäischen Zentralbank. In der vergangenen Woche hatte EZB-Chef Mario Draghi eine mögliche Ausweitung der lockeren Geldpolitik ins Spiel gebracht. Mit einem Kurssprung von gut fünf Prozent stand die zuletzt arg gebeutelte Aktie von RWE ganz oben auf der Dax-Gewinnerliste. Der hoch verschuldete Energiekonzern hat drei Partner für einen milliardenschweren Windpark vor der britischen Küste gewonnen. Siemens Financial Services, Macquarie Capital und die britische Green Investment Bank beteiligten sich mit je 25 Prozent an dem rund zwei Milliarden Euro teuren Projekt Galloper, Die Papiere der Deutschen Bank litten unter einer Reihe von Kurszielsenkungen. In der Spitze verloren die Titel 2,5 Prozent, zuletzt lagen sie 0,7 Prozent tiefer. Schon am Donnerstag waren sie um knapp sieben Prozent eingebrochen, weil das Geldhaus für dieses und nächstes Jahr die Dividende gestrichen hatte. Im MDax stachen Airbus-Papiere mit einem Plus von 3,3 Prozent heraus. Die große Nachfrage nach Passagierflugzeugen verlieh dem Konzern einen Schub. Im dritten Quartal zog der Betriebsgewinn um zwölf Prozent an. Uneinheitlich ausgefallene Konjunkturdaten verunsicherten die US-Anleger. Einerseits legte der Konsum im September so langsam zu wie seit acht Jahren nicht mehr, andererseits kletterte der Konjunkturindex der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago auf den höchsten Stand seit Jahresbeginn. Der Dow Jones gab um 0,5 Prozent auf 17 664 Zählern nach.

Mit den Quartalszahlen der Energiekonzerne Exxon und Chevron neigt sich die Berichtssaison in den USA dem Ende zu. Zwar brachen bei beiden Firmen die Gewinne wegen des Ölpreisverfalls weg. Analysten hatten aber noch Schlimmeres befürchtet. Die Anteilsscheine von Chevron gewannen um 1,1 Prozent an Wert. Exxon-Papiere legten um 0,6 Prozent zu.

© SZ vom 31.10.2015 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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