Aktienmärkte:Gipfel-Streit lässt Anleger kalt

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Der Dax legt zeitweise deutlich zu. Allerdings werden die Anleger angesichts weiterer Ereignisse im Handelsverlauf wieder vorsichtig.

Der offene Streit auf dem G7-Gipfel hat die Anleger am Montag nicht erschüttert. Der Dax stieg im Vormittagshandel sogar um ein dreiviertel Prozent. Im weiteren Verlauf büßte das wichtigste deutsche Börsenbarometer zwar einige Punkte ein, konnte zum Handelsschluss aber ein Plus von 0.6 Prozent verbuchen und stand bei 12 843 Punkten. Am Tag vor dem Treffen von US-Präsident Trump mit dem nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un verhielten sich die Anleger lieber vorsichtig.

Im Wochenverlauf stehen bei der US-Notenbank Fed und bei der EZB zudem zwei wichtige Zentralbank-Sitzungen an. Das Bekenntnis des neuen italienischen Wirtschaftsministers Giovanni Tria zum Verbleib seines Landes in der Euro-Zone erfreute die Investoren in Italien. Der Leitindex der Mailänder Börse stieg um 3,4 und der italienische Bankenindex sogar fast sechs Prozent. Hierzulande übernahm die Commerzbank-Aktie mit einem Kursplus von 3,5 Prozent die Führung im Dax. Sie profitierte auch von einem Zeitungsbericht, wonach der Finanzinvestor Cerberus mit deutlich mehr als fünf Prozent an dem Institut beteiligt ist. Wegen der drohenden US-Importzölle standen hingegen die Autowerte unter Verkaufsdruck. Zu den größten Verlierern im Dax gehörte die Aktie von Daimler mit einem Kursverlust von 0,9 Prozent. Bei den Stuttgartern standen erneut die Abgas-Vorwürfe im Fokus. Nach einer Razzia in der Privatwohnung des Audi-Chefs Stadler im Zusammenhang mit dem VW-Abgas-Skandal notierte die Aktie des Mutterkonzerns Volkswagen 0,1 Prozent leichter. Fusionsspekulationen trieben die Aktien des Apple-Zulieferers Dialog Semiconductor zeitweise um knapp vier Prozent nach oben. Einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge lotet Dialog einen Zusammenschluss mit der US-Technologiefirma Synaptics aus. Mit einem solchen Deal könne Dialog seine Abhängigkeit von Apple verringern, kommentierte DZ-Bank-Analyst Harald Schnitzer.

Dax-Schlusslicht war das Papier der Deutschen Post mit einem Minus vondrei Prozent. Mehrere Analysten hegen nach der jüngsten Gewinnwarnung des Bonner Logistikkonzerns Zweifel an den Erfolgsaussichten seiner mittelfristigen Pläne.

Auch an der Wall Street hielten sich die Anleger mit größeren Engagements zurück. Der amerikanische Leitindex Dow Jones schloss nach zwischenzeitlichen Gewinnen praktisch unverändert bei 25 322 Punkten.

© SZ vom 12.06.2018 / cikr, dpa, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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