Zu Wochenbeginn sind die Optimisten an die europäischen Aktienmärkte zurückgekehrt. Wegen bevorstehender Auftritte wichtiger Notenbanker und der Unsicherheit über den Ausgang der bevorstehenden Parlamentswahl in Italien trauten sich die Anleger aber keine großen Engagements zu. Der Dax lag zum Handelsschluss 0,4 Prozent höher bei 12 527 Punkten.
Hauptgesprächsthema am Markt war der Milliarden-Einstieg des chinesischen Autoherstellers Geely bei Daimler mit fast zehn Prozent. Bei den Daimler-Aktionären kam der neue Großinvestor nicht so gut an, Bei ihnen überwog die Unsicherheit. Sie verkauften die Papiere, der Kurs fiel gegen den positiven Markttrend um 0,4 Prozent. Unklar sei vor allem, welche Strategie Geely-Haupteigner Li Shufu verfolge und ob er einen Sitz im Aufsichtsrat anstrebe, schrieb Analyst Philippe Houchois von der US-Bank Jefferies in einem Kommentar. Dagegen waren die Papiere von Volkswagen sehr gefragt. Mit einem Plus von 1,8 Prozent zählten sie zu den größten Dax-Gewinnern. VW hat den ersten Prozess um den Dieselskandal in den USA mit einem Vergleich abgewendet.
Die Papiere der Deutschen Bank verbesserten sich derweil um 0,1 Prozent. Der Börsengang ihrer Vermögensverwaltungssparte DWS geht in die heiße Phase, erwartet wird er noch vor Ostern. Dann hätte Deutsche-Bank-Chef John Cryan auf der Hauptversammlung im Mai einen greifbaren Erfolg seines Konzernumbaus vorzuweisen, mit dem er das verlustreiche Geldhaus wieder auf Kurs bringen will.
Favorit im S-Dax war die Aktie von Rocket Internet mit einem Plus von mehr als vier Prozent. Der Start-up-Investor trennt sich erneut von einem Teil seiner Beteiligung an dem weltweit größten Online-Essenslieferdienst Delivery Hero.
Steil bergab ging es für die Aktie der Post-NL, nachdem der Rivale der Deutschen Post seine Ertragsziele gesenkt hat. Die Titel rutschen an der Börse in Amsterdam um 17,4 Prozent ab.
Spekulationen auf weiter nur moderate Zinsschritte der US-Notenbank verhalfen auch den Börsen an der Wall Street zu Kursgewinnen. Der Dow Jones lag zum Handelsschluss 1,6 Prozent höher. Im Fokus stand Qualcomm. Der Chipkonzern will in direkte Verhandlungen mit dem Kaufinteressenten Broadcom über den Preis für den dann bislang größten Technologie-Deal treten. Qualcomm stiegen um 5,8 Prozent, Broadcom verloren 0,3 Prozent.