Aktienmärkte:Erholungsversuch missglückt

Lesezeit: 1 min

Stark schwankende Kurse machen es den Anlegern zur Zeit nicht gerade leicht. Der steigende Euro setzt dem Dax am Mittwoch zu. Zwei Aktien stehen besonders im Blickpunkt: Volkswagen und Adidas.

Der Erholungsversuch am deutschen Aktienmarkt war nur von kurzer Dauer. Nach einem positiven Handelsstart drehte der Dax am Mittwoch ins Minus und verlor zeitweise mehr als ein Prozent. Zum Schluss stand für den deutschen Leitindex ein Verlust von 0,8 Prozent auf 10 592 Punkte zu Buche. Vor allem der wieder deutlich festere Euro, der europäische Waren im Ausland teurer macht, trübte die Kauflaune. Zudem wirkten die zuletzt enttäuschenden Konjunkturdaten aus China und der Preisrutsch beim Öl noch nach.

Unter den Einzelwerten richteten die Anleger ihren Fokus vor allem auf Bayer. Der mögliche Ärger um den Blutgerinnungshemmer Xarelto drückte die Aktien im Dax um bis zu fünf Prozent ins Minus. Die europäische Arzneimittelbehörde EMA und ihr US-Pendant FDA prüfen, ob es bei der Zulassungsstudie zu Unregelmäßigkeiten gekommen sein könnte, die dann Einfluss auf die gesamte Erhebung gehabt haben könnten.

Die Anteilsscheine des Sportartikelherstellers Adidas büßten gut drei Prozent an Wert ein. Höhere Einkaufspreise und steigende Löhne erschweren künftige Gewinnsprünge, teilte der Dax-Konzern anlässlich eines Investorentags mit. Die Beschaffungskosten dürften deswegen bis zum Jahr 2020 deutlich steigen, 2016 kämen ungünstige Währungskurse hinzu.

Größter Dax-Gewinner waren Volkswagen mit einem Plus von gut sechs Prozent. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung werden die falschen CO2-Werte bestimmter Motoren wohl weit weniger Fahrzeuge betreffen, als bislang befürchtet. Damit dürfte auch der finanzielle Schaden für VW deutlich geringer ausfallen als erwartet. Das sei das Ergebnis der gemeinsamen Überprüfungen von Kraftfahrtbundesamt, Bundesverkehrsministerium und Volkswagen.

Auch die US-Börsen rutschten ins Minus. Zum Handelsende notierte der Dow Jones 0,4 Prozent tiefer bei 17 493 Punkten. Auftrieb erhielten die Aktien von Dow Chemical und DuPont. Die Aussicht auf eine mögliche Mega-Fusion der beiden größten US-Chemiekonzerne trieb die Titel jeweils um rund zwölf Prozent in die Höhe. Dow Chemical und DuPont verhandeln über einen Zusammenschluss. Dabei könnte ein neuer Branchengigant mit einem Börsenwert von mehr als 120 Milliarden Dollar entstehen, der den bislang weltgrößten Chemiekonzern BASF vom Thron stoßen würde.

© SZ vom 10.12.2015 / amon , Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: