Aktienmärkte:Deutsche Bank gefragt

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Die Hoffnung auf weitere Geldspritzen durch die Notenbanken stützen den Dax. Besonders beliebt bei den Anlegern sind die Titel der Deutschen Bank. Die Umbaupläne des Instituts kommen gut an.

An den europäischen Börsen haben die Anleger zu Wochenbeginn weiter auf Konjunkturhilfen der großen Notenbanken gehofft. Dabei setzten sie vor allem auf Impulse aus China. Dort schwächelte das Wirtschaftswachstum und rutschte erstmals seit der weltweiten Finanzkrise unter die Marke von sieben Prozent. Das könnte die Führung in Peking dazu veranlassen, die Konjunktur anzukurbeln. Das Bruttoinlandsprodukt in China legte im dritten Quartal um 6,9 Prozent zu. Das ist allerdings weniger schwach als erwartet. Auch von der Europäischen Zentralbank kamen zuletzt Signale, die Fiskalpolitik expansiver zu gestalten. Der deutsche Leitindex Dax schloss am Montag 0,6 Prozent höher bei 10 164 Zählern.

Die Pläne zum Konzern- und Vorstandsumbau bei der Deutschen Bank kamen bei den Anlegern gut an. Mit einem Plus von 3,7 Prozent lagen die Titel des Geldinstitutes an der Spitze des Dax. Deutsche-Bank-Chef John Cryan zeige, dass er es mit dem Umbau der Deutschen Bank ernst meine, schrieb LBBW-Analyst Ingo Frommen in einem Kommentar.

Im MDax sorgte die Übernahmeofferte des US-Konzerns Diebold für deutlich steigende Kurse bei Wincor Nixdorf. Die Titel des Geldautomatenherstellers gewannen in der Spitze gut 23 Prozent. Diebold bietet 1,73 Milliarden Euro in bar und Aktien für den ähnlich großen deutschen Rivalen. DZ Bank Analyst Harald Schnitzer kommentierte, die geplante Transaktion sei insgesamt sinnvoll. Wincor habe eine starke Präsenz in Europa und Diebold in den USA. Bei dem Handelskonzern Metro zeigten sich die Anleger erfreut über die Aussicht auf ein umsatzträchtiges Weihnachtsgeschäft. Der Konzern mit seinen Großmärkten, der Elektronikhandelskette Media-Saturn und den Real-Supermärkten erwartet gute Geschäfte im laufenden Quartal. Die Aktien legten 2,5 Prozent zu.

Die US-Börsen starteten wegen schwacher Quartalszahlen wenig verändert in die neue Woche. Der Leitindex Dow Jones schloss 0,1 Prozent im Plus bei 17 231 Punkten. Vor allem die Investmentbank Morgan Stanley verfehlte mit ihrem Gewinneinbruch die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktie brach um 4,8 Prozent ein. Im Minus lag auch der Industriedienstleister Halliburton, dessen Aktien 1,2 Prozent nachgaben. Das Unternehmen ist wegen der Folgen des Ölpreis-Verfalls in die roten Zahlen gerutscht.

© SZ vom 20.10.2015 / cikr, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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