Der Dax hat sich am Freitag der Marke von 13 000 Punkten bis auf wenige Zähler angenähert. Er legte zeitweise um 0,2 Prozent auf ein Rekordhoch von 12 993,53 Punkten zu, schaffte den letzten Sprung aber zunächst nicht. Zum Handelsschluss notierte der deutsche Leitindex fast unverändert bei 12 956 Zählern. Die Rekordjagd im Dax wird Händlern zufolge angetrieben von Spekulationen auf einen weltweiten Wirtschaftsboom sowie von einem wieder schwächeren Euro. Dieser macht die Waren aus der Euro-Zone im Welthandel günstiger und die Unternehmen wettbewerbsfähiger.
Wegen der politischen Krise in Katalonien standen spanische Aktien erneut auf den Verkaufslisten. Der Leitindex an der Madrider Börse rutschte wieder ab und verlor 0,3 Prozent. Ungeachtet des Verbots des spanischen Verfassungsgerichts will das katalanische Regionalparlament am Montag über eine Loslösung von Spanien debattieren. Der Chef der Regionalregierung, Carles Puigdemont, hat angekündigt, trotz der Widerstände die Unabhängigkeit der wirtschaftsstarken Region auszurufen.
Hierzulande zählten die Aktien von Bayer mit einem Plus von 0,5 Prozent zu den Favoriten im Dax. Der Chemie- und Pharmakonzern betonte, trotz eines Studienrückschlags bei seinem wichtigsten Medikament, dem Gerinnungshemmer Xarelto, an den Prognosen für die möglichen Spitzenumsätze mit dem Mittel festzuhalten.
Die Anteilsscheine von Volkswagen zogen um 0,8 Prozent an. Volkswagen hatte im September weltweit 8,4 Prozent mehr PKW als im Vorjahresmonat an die Kunden ausgeliefert.
In London rutschten CRH-Papiere um 1,3 Prozent ab und waren größter Verlierer im FTSE-100-Index. Der weltweit drittgrößte Bauindustrie-Zulieferer kam bei der geplanten Übernahme des US-Zementherstellers Ash Grove Cement nicht zum Zug.
An der Wall Street schloss der Dow Jones etwas tiefer, nachdem die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung in den USA gestiegen ist. Zuvor zeigten die neuesten Daten vom US-Arbeitsmarkt, dass die Arbeitslosenquote auf den niedrigsten Wert seit 2001 gefallen und die Stundenlöhne stärker gestiegen waren als erwartet. Das dürfte die Inflation in die Höhe treiben. Bei den Einzelwerten gaben die Aktien von Costco sechs Prozent nach. Der Einzelhändler spürt den zunehmenden Preiskampf in der Branche.