Aktienmärkte:Dax tritt auf der Stelle

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Nach der Wahl in Frankreich ist beim Dax die Luft raus. Nach einem kurzen Ausflug auf ein Rekordhoch schmelzen die Gewinne ab.

Die Anleger haben am Montag zunächst mit Erleichterung über den Sieg des Europa-Befürworters Emmanuel Macron bei den französischen Präsidentschaftswahlen reagiert. Gewinnmitnahmen bremsten den Dax allerdings schnell wieder aus, der nach einem kurzen Ausflug auf ein Rekordhoch von 12 762 Punkten zum Handelsschluss 0,2 Prozent ins Minus rutschte. "Bei aller Euphorie dürfte der Großteil des positiven Effektes aus der Wahl bereits in den Kursen eingepreist sein. Der Wahlausgang war schließlich so erwartet worden", sagte Analyst Wolfgang Albrecht von der Landesbank Baden-Württemberg. Seit der ersten Wahlrunde in Frankreich am 23. April hatte der Dax knapp sechs Prozent zugelegt.

Auf den Verkaufslisten standen die Favoriten der vergangenen Wochen - die Finanzwerte. Der Index für die Banken der Euro-Zone fiel um 0,7 Prozent. Größte Verlierer waren Banken in Frankreich wie BNP Paribas, Credit Agricole und Societe Generale mit Abschlägen von bis zu 2,5 Prozent. Commerzbank fielen um zwei Prozent ans Dax-Ende, Deutsche Bank schlossen wenig verändert.

Die Bayer-Aktien gewannen zeitweise ein Prozent. Zwar muss der Chemiekonzern im Zuge der geplanten Monsanto-Übernahme einen Teil seines eigenen Geschäfts abgeben, doch bedeutet dies laut der Commerzbank letztlich einen weiteren wichtigen Schritt hin zu einem erfolgreichen Kaufabschluss. Die südafrikanische Wettbewerbsbehörde fordert von Bayer, sich weltweit von der Saatgut-Marke Liberty-Link und dem dazugehörigen Unkrautvernichter Liberty zu trennen.

Unter den kleineren Werten zogen vor allem die Papiere des Hamburger Hafenbetreibers HHLA das Interesse auf sich und stiegen um mehr als fünf Prozent. Das S-Dax-Unternehmen hatte am Freitagabend nach Börsenschluss dank eines deutlichen Anstiegs des Containerumschlags seine Jahresziele angehoben.

An der Börse in Amsterdam rauschten die Papiere der Post NL um 6,1 Prozent nach unten. Der Umsatz des Brief- und Paketzustellers fiel geringer aus als erwartet.

Der Sieg von Emmanuel Macron in Frankreich brachte auch die US-Anleger kaum aus der Ruhe. Zum Handelsschluss stand der Dow Jones kaum verändert bei 21 012 Punkten. Die Papier von Apple setzten ihren Rekordkurs fort. Mit einem Aufschlag von 2,7 Prozent auf 153 Dollar notierten die Titel des iPhone-Herstellers so hoch wie nie zuvor.

© SZ vom 09.05.2017 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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