Aktienmärkte:Dax rauscht nach unten

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Viel ist nicht immer viel. So sehen es die Anleger, obwohl die Europäische Zentralbank noch mehr Geld in den Markt pumpen will. Offensichtlich nicht genug.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag mit Enttäuschung auf die Aussagen der Europäischen Zentralbank (EZB) zur Ausweitung ihres Anleihekaufprogramms reagiert. Der Dax brach um 3,6 Prozent auf 10789 Punkte ein, nachdem er zuvor noch mehr als ein Prozent dazugewonnen hatte. Die EZB will ihr milliardenschweres Wertpapierkaufprogramm mindestens bis März 2017 verlängern. Bisher war als Endzeitpunkt September 2016 geplant. Einem Händler zufolge war am Markt vermutlich mit einer Aufstockung des Volumens der monatlichen Käufe um mindestens zehn Milliarden Euro gerechnet worden. Entsprechend enttäuscht reagierten die Investoren. Die Hoffnung auf eine Ausweitung der Billiggeldflut hatte den Dax jüngst auf den höchsten Stand seit August getrieben. Auch die Senkung des Einlagezinses für Banken von minus 0,2 auf minus 0,3 Prozent überzeugte die Anleger nicht. Am Markt war mit einer deutlicheren Senkung gerechnet worden.

Im Dax zählten die Versorger zu den wenigen Titeln auf der Gewinnerseite. Mit einem Kursgewinn von in der Spitze 4,4 Prozent profitierten Eon von einer positiven Studie. Seit Jahresbeginn haben die Titel knapp 37 Prozent an Wert verloren, RWE gaben etwa 51 Prozent nach - beide Aktien leiden derzeit unter den Folgen des Atomausstiegs in Deutschland. Die Analysten von Jeffreys halten den Kursverfall allerdings für übertrieben. RWE legten am Donnerstag im Schlepptau von Eon zeitweise 2,7 Prozent zu.

Zum Handelsschluss lagen beide Aktien leicht im Minus.

Eine positive Analystenstudie trieb auch die Titel des Online-Modehändlers Zalando nach oben. Die Titel zogen um 1,7 Prozent an und lagen damit an der Spitze des Mittelwerte-Index MDax. Die Experten von Goldman Sachs gehen davon aus, dass Zalando stärker wachsen dürfte als die Online-Handelsbranche.

Die Börsen an der Wall Street drehten nach einem zunächst positiven Handelsauftakt ins Minus. Zum Handelsschluss lag der Leitindex Dow Jones 1,4 Prozent tiefer bei 17 478 Punkten.

Bei den Einzelwerten standen weiter die Anteilsscheine des Internetkonzerns Yahoo im Mittelpunkt. Einem Medienbericht zufolge ist es unwahrscheinlich, dass der chinesische E-Commerce-Konzern Alibaba am Kauf des Yahoo-Kerngeschäfts interessiert ist. Die Papiere von Yahoo verloren 3,7 Prozent an Wert.

© SZ vom 04.12.2015 / cikr,Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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