Aktienmärkte:Dax leicht im Minus

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Hohe Gewinne bei den Versorgeraktien und ein Schwächeanfall des Euro stützen den Dax. Aber die Ereignisse des Super-Donnerstags werfen ihre Schatten voraus.

Vor einer Vielzahl möglicherweise marktbewegender Ereignisse am Donnerstag hat der Dax leicht nachgegeben. Der deutsche Leitindex pendelte am Mittwoch um seinen Vortagesschluss und ging 0,1 Prozent tiefer bei 12 672 Punkten aus dem Handel. Deutliche Kursgewinne bei den Versorgern verhinderten größere Verluste im Dax. Wegen des anstehenden "Super-Donnerstag", an dem die Europäische Zentralbank über ihre Geldpolitik berät und die Briten ein neues Parlament wählen, scheuten viele Anleger größere Engagements. Gespannt warteten Anleger zudem auf die Anhörung des geschassten FBI-Chefs James Comey. Neue Enthüllungen zu den Russland-Kontakten von US-Präsident Donald Trump könnten die Hoffnungen auf baldige US-Steuersenkungen und Konjunkturprogramme zunichtemachen, warnten Marktbeobachter.

Beherzt griffen die Investoren bei RWE und Eon zu, nachdem das Bundesverfassungsgericht die Brennelemente-Steuer für verfassungswidrig erklärt hatte. Damit winken den Unternehmen milliardenschwere Rückzahlungen. Die Anteilsscheine von Eon stiegen in der Spitze um 6,2 Prozent, die von RWE gewannen 5,5 Prozent an Wert. Damit waren die beiden Versorgeraktien die Top-Favoriten im Dax.

Dagegen zählten die Titel von Covestro und Steinhoff zu den Schlusslichtern im M-Dax. Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer baute seine Beteiligung an der Kunststofftochter weiter ab, was den Covestro-Aktien um 4,6 Prozent drückte. Nur die Titel des Möbel- und Handelskonzerns Steinhoff notierten nach der Vorlage von Halbjahreszahlen mit einem Abschlag von knapp sechs Prozent noch schwächer.

Im S-Dax zählte das Papier von Zeal Networks mit minus 1,9 Prozent zu den größten Verlierern. Der Betreiber von Online-Lotterien muss der Immobilienfirma Grand City Property seinen Platz im Index der kleineren Werte überlassen.

Erleichtert reagierten die Anleger auf den Notverkauf der kriselnden Banco Popular an den Konkurrenten Santander für den symbolischen Preis von einem Euro. Der Index für die Banken der Euro-Zone gewann 0,7 Prozent. Santander-Aktien gaben jedoch um 0,8 Prozent nach. Das größte spanische Geldhaus muss sieben Milliarden Euro frisches Kapital aufnehmen, um die Löcher in der Bilanz der Banco Popular zu stopfen.

Die US-Börsen präsentierten sich freundlich. Der Dow Jones legte um 0,2 Prozent auf 21 174 Punkte zu.

© SZ vom 08.06.2017 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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