Aktienmärkte:Dax im Aufwind

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Hoffnungen auf weitere EZB-Geldspritzen lassen die Anleger bei Aktien zugreifen.

Die Aussicht auf neue Geldgeschenke von EZB-Chef Mario Draghi hat Anleger am Mittwoch in Kauflaune versetzt. Der Dax gewann 0,4 Prozent auf 9729 Punkte. Am Markt werde fest damit gerechnet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag die Ausweitung ihrer Wertpapierkäufe auf 75 Milliarden Euro monatlich ankündigt, schrieben die Analysten der Essener National-Bank in einem Kommentar. Außerdem sei eine Verlängerung der Laufzeit des Programms möglich. Bislang pumpen die Währungshüter "mindestens bis März 2017" monatlich 60 Milliarden Euro in die Finanzmärkte, um die Konjunktur anzukurbeln und die drohende Deflation, eine Spirale fallender Preise und rückläufiger Investitionen, abzuwenden.

Bei den deutschen Aktienwerten rückte BMW ins Rampenlicht. Der Autohersteller konnte mit einem Rekordergebnis und der Anhebung seiner Dividende auf 3,20 Euro je Stammaktie Investoren nicht überzeugen. Börsianer hatten mit 3,38 Euro gerechnet. Die Papiere gaben ihre anfänglichen Gewinne ab und waren mit Minus 1,9 Prozent einer der größten Verlierer im Dax.

Nach unten ging es auch für Eon, die sich nach der Vorlage der Jahresbilanz um knapp drei Prozent verbilligten. Hier fürchten Anleger, dass es bei der Dividende künftig Abstriche geben könnte. Außerdem gab Vorstandschef Johannes Teyssen für 2015 einen Rekordverlust von sieben Milliarden Euro bekannt. Nach einem Rekordergebnis im vierten Quartal machten Deutsche-Post-Anleger Kasse. Die Titel verloren 1,7 Prozent. Analysten werteten es positiv, dass der Konzern seine Prognosen für 2016 und 2020 bestätigt hat.

Unterdessen beflügelten Fusionsfantasien Telecom Italia und den französischen Mitbewerber Orange. Genährt wurden die Spekulationen durch die Aussage des französischen Präsidenten François Hollande, sein Land wolle gemeinsam mit Italien Großkonzerne schmieden - unter anderem im Telekom-Sektor. Telecom Italia gewannen in Mailand in der Spitze 5,7 Prozent und Orange in Paris 1,7 Prozent. Die Aktien der Deutschen Telekom standen 0,4 Prozent höher.

Die US-Börsen verzeichneten leichte Gewinne. Der Anstieg der Ölpreise brachte das New Yorker Aktiengeschäft in Schwung. Der Dow Jones notierte zum Handelsende mit 0,2 Prozent im Plus. Vom steigenden Ölpreis profitierten die Titel der Energiebranche. Der Aktienkurs des Ölkonzerns Chevron legte über vier Prozent zu.

© SZ vom 10.03.2016 / amon/Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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