Aktienmärkte:Dax fällt

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Fallende Ölpreise sorgen für eine beschleunigte Talfahrt der Kurse am deutschen Aktienmarkt. Im Desaster endet der Handel für Hugo Boss: Die Titel des Modekonzerns verlieren ein Fünftel ihres Börsenwertes.

Kurz vor Handelsende haben die Kurse am deutschen Aktienmarkt am Dienstag ihre Verluste im Sog kräftig fallender Ölpreise ausgeweitet. Der Dax schloss mit einem Minus von 1,6 Prozent bei 9417 Punkten. Zusätzlich belastete die deutliche Eintrübung der Stimmung in den deutschen Chefetagen die Kurse. Der Ifo-Geschäftsklimaindex lag im Februar bei 105,7 nach 107,3 Punkten im Januar. Damit sank der Index das dritte Mal in Folge, was als Warnsignal gilt. Gegen den Trend gewann die Aktie der Deutschen Börse um mehr als drei Prozent und standen damit an der Dax-Spitze. Der Börsenbetreiber spricht mit der London Stock Exchange (LSE) über eine Fusion. "Die Fantasie auf Kosteneinsparungen treibt die Aktien an", sagte ein Händler. LSE-Aktien verteuerten sich in London um 13 Prozent (Seite 21). Am Dax-Ende fanden sich vor allem die Favoriten vom Montag - allen voran RWE und Eon, die 5,2 beziehungsweise 4,4 Prozent verloren. Mit einer panischen Flucht aus den Hugo-Boss-Anteilen reagierten die Aktionäre des Modekonzerns auf einen schwachen Ausblick. Die Titel des im MDax notierten Unternehmens stürzten um rund 20 Prozent ab. "Der Ausblick ist extrem schlecht", sagte ein Händler. Wegen der schleppenden Geschäfte in China und den USA hatte der Modekonzern zuvor einen Gewinnrückgang für das laufende Jahr angekündigt. Zudem kippte der Modehersteller sein mittelfristiges Renditeziel. Ströer-Papiere verteuerten sich im MDax um drei Prozent. Der Werbevermarkter hat nach dem Kauf des Internetportals T-Online im vergangenen Jahr seinen Umsatz und bereinigten Gewinn deutlich gesteigert. Für das laufende Jahr bestätigte das Unternehmen seine Prognose. Die sinkenden Preise für Öl drückten die Kurse an der Wall Street deutlich ins Minus. Aktienmarkt und Ölpreis seien derzeit stark verwoben, erläuterte Ken Polcari von O'Neil Securities.

Der Dow Jones fiel um 1,1 Prozent auf 16 432 Punkten. Der Aufschwung auf dem US-Immobilienmarkt kurbelte die Geschäfte von Home Depot kräftig an. Der Umsatz der weltweit größten Baumarktkette kletterte im abgelaufenen Quartal um fast zehn Prozent. Das ließ die Aktien um 1,4 Prozent steigen.

Zu den großen Verlierern gehörten Fitbit. Die Papiere des Herstellers von Fitnessuhren und -Armbändern brachen um 20 Prozent ein. Das Unternehmen enttäuschte mit einem unerwartet schwachen Gewinn.

© SZ vom 24.02.2016 / rih,Reuters,dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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