Aktienmärkte:Dax erholt sich etwas

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Die Chancen für einen Verbleib Großbritanniens in der EU sind etwas gestiegen. Das beruhigt die Anleger. Der Dax liegt zum Wochenschluss im Plus.

Am deutschen Aktienmarkt haben sich die Gemüter vor dem nahen Wochenende etwas beruhigt. Die Anleger zeigten sich angesichts der zunächst ausgesetzten Brexit-Kampagne in Großbritannien wieder etwas optimistischer, dass die Briten sich für den Verbleib in der Europäischen Union aussprechen. Der Dax schloss am Freitag knapp ein Prozent höher bei 9631 Punkte, nachdem er seit Anfang Juni fast durchweg verloren hatte. Seinen Wochenverlust von zeitweise rund vier Prozent konnte der deutsche Leitindex damit halbieren. Nach der Ermordung der Labour-Abgeordneten Jo Cox - einer erklärten Gegnerin eines EU-Ausstiegs der Briten - ließen beide politischen Lager ihren Wahlkampf zum Referendum in der kommenden Woche ruhen.

Auch der große Verfall an den Terminbörsen, der so genannte Hexensabbat, brachte die Akteure nicht aus der Ruhe.

Die Aktien der Deutschen Bank und der Commerzbank erholten sich ein Stück weit von ihrer zuletzt steilen Talfahrt. Deutsche-Bank-Papiere schlossen 5,2 Prozent höher, jene der Commerzbank gewannen 4,4 Prozent. Volkswagen-Vorzugsaktien kletterten um ein Prozent nach oben. Kurz vor der VW-Hauptversammlung haben die Familien Porsche und Piëch als Großaktionäre einen Streit über die Zahlung einer Dividende für die Aktionäre für beendet erklärt. Zudem teilte Volkswagen mit, den Abwärtstrend bei den Verkäufen seiner Kernmarke VW im Mai etwas abgebremst zu haben.

Im Rampenlicht stand außerdem Siemens. Der deutsche Technologiekonzern sicherte sich nach monatelangem Ringen die Mehrheit an der spanischen Gamesa und errichtet damit das weltgrößte Windkraftunternehmen. Siemens-Aktien stiegen um 1,5 Prozent. Gamesa legten mehr als fünf Prozent zu.

Die Börsen an der Wall Street tendierten zum Wochenschluss etwas leichter. Der Dow Jones schloss 0,3 im Minus bei 17 675 Punkten.

Gefragt waren die Papiere von Oracle, die 2,7 Prozent zulegten. Der Softwarekonzern überraschte mit einer besser als erwartet ausgefallenen Quartalsbilanz. Die geplante Übernahme durch den Konkurrenten Revlon bescherte Elizabeth Arden den größten Kurssprung seit über 20 Jahren. Die Aktien der US-Kosmetikfirma stiegen im um 49 Prozent. Revlon-Papiere notierten 6,7 Prozent höher. Die beiden Firmen versprechen sich von dem Deal Einsparungen im Volumen von 140 Millionen Dollar.

© SZ vom 18.06.2016 / cikr, dpa, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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