Aktienmärkte:Dax erholt sich

Während die Märkte in Italien und Spanien zum Wochenschluss unter Druck geraten, gehen die deutschen Aktienanleger auf Schnäppchenjagd.

Die politischen Krisen in Italien und Spanien haben Europas Anleger zum Wochenschluss umgetrieben. Die Börsen in Mailand und Madrid gingen auf Talfahrt, während an den meisten anderen Handelsplätzen Schnäppchenjäger die Kurse stützten. Der Dax nahm am Freitag nach zwei verlustreichen Vortagen wieder etwas Fahrt auf und stieg um 0,7 Prozent auf 12 891 Punkte. Für Entspannung sorge, dass Nordkorea trotz der Absage von US-Präsident Donald Trump an ein Treffen mit dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un noch immer an Verhandlungen interessiert sei, hieß es. Auch ein überraschend stabiler Ifo-Geschäftsklima-Index trug zur positiven Stimmung bei.

Der spanische Leitindex Ibex ging zwei Prozent in die Knie, weil Ministerpräsident Mariano Rajoy und seine konservative Partei wegen eines Skandals um schwarze Kassen zunehmend unter Druck geraten. Die spanische Partei Ciudadanos und die Sozialisten fordern Neuwahlen und drohten ansonsten mit einem Misstrauensantrag gegen Rajoy. Aus Furcht vor einem Konfrontationskurs der neuen italienischen Regierung mit der Europäischen Union warfen die Anleger erneut Aktien aus ihren Depots. Der Mailänder Leitindex lag am Nachmittag 1,1 Prozent im Minus.

Für Aufmerksamkeit in den Handelssälen sorgte der Chemie- und Pharmariese Bayer, der sich in Bonn Fragen seiner Aktionäre zur geplanten Übernahme von Monsanto stellte. Nach der Übernahme des US-Saatgutkonzerns erwartet Bayer niedrigere Spareffekte durch Synergien. Die Aktien waren mit plus 1,1 Prozent dennoch unter den Dax-Favoriten.

Im M-Dax trugen Rocket Internet zeitweise die rote Laterne mit einem Kursverlust von 3,5 Prozent. Händler führten das auf schlechter als erwartet ausgefallene Quartalszahlen der zur Startup-Schmiede gehörenden Global Fashion Group zurück. Da Rocket selbst in der kommenden Woche seine Bilanz vorlege, hätten einige Anleger kalte Füße bekommen, sagte ein Händler.

Ein niedrigerer Ölpreis belastete die US-Börsen. Vor allem Energiewerte mussten Federn lassen. Der Dow Jones gab zum Handelsanfang 0,4 Prozent auf 24 720 Punkte nach. Aktien der Öl-Multis Exxon Mobil und Chevron gaben um zwei beziehungsweise knapp drei Prozent nach. Die Aussicht auf eine höhere Fördermenge aus Saudi-Arabien und Russland drückte die Ölnotierungen deutlich ins Minus. amon, Reuters, dpa

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: