Aktienmärkte:Dax erholt sich

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Auch die größten Schreckensmomente gehen an der Börse meist schnell vorbei. Die Anleger schieben den gestrigen Vorfall an der syrischen Grenze beiseite und greifen beherzt zu. K+S Aktien klettern zeitweise um über acht Prozent.

Europas Aktienanleger haben ihre Furcht vor zunehmenden Spannungen zwischen der Türkei und Russland am Mittwoch beiseite geschoben. "Die Investoren scheinen sich von dem Schrecken zu erholen", schrieb Christian Henke vom Brokerhaus IG am Mittwoch in einem Kommentar. Der Dax notierte zum Schluss mehr als zwei Prozent fester bei 11 170 Zählern. Am Dienstag hatte der Abschuss eines russischen Militärflugzeuges durch türkisches Militär Sorgen geschürt, dass die Allianz gegen die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) ins Bröckeln geraten und die Situation in Syrien weiter eskalieren könnte.

Etwas stabilisieren konnten sich auch die Börsen in der Türkei und in Russland, die am Dienstag auf Talfahrt gegangen waren. Sie legten um 0,8 beziehungsweise 1,3 Prozent zu. Der russische Präsident Wladimir Putin wies die Behauptung zurück, der Jet habe türkischen Luftraum verletzt, und drohte mit "ernsthaften Konsequenzen" für die Beziehungen der beiden Staaten.

Bei den deutschen Aktienwerten sorgte K+S mit einem Kursplus von mehr als acht Prozent in der Spitze für Aufsehen. Das Anlegermagazin Platow Brief habe Spekulationen befeuert, dass Wettbewerber Potash im Frühling 2016 einen weiteren Übernahmeversuch starten werde, sagten Händler. Anfang Oktober war der kanadische Kali-Hersteller mit seinen Übernahmeplänen am Widerstand der K+S-Führungsriege gescheitert und hatte sich auch wegen der eingetrübten Marktlage zurückgezogen.

Deutlich nach oben ging es auch für die Aktien der Lufthansa, nachdem die Flugbegleiter den für Donnerstag und Freitag geplanten Streik nach einer Annäherung im Tarifstreit abgesagt hatten. Die Aktien legten zeitweise 3,6 Prozent zu. Im Nebenwerte-Index MDax schossen die Titel von Metro 5,8 Prozent nach oben. Der Handelskonzern kommt mit seinem Umbau voran und will daher seinen Eignern mehr Dividende zahlen. Zudem empfahl die Investmentbank Jefferies die Aktie zum Kauf.

Hinweise auf ein moderates US-Wirtschaftswachstum stützten die Börsen an der Wall Street. Vom Arbeitsmarkt kamen ermutigende Signale: Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe gingen stärker zurück als erwartet. Die US-Industrie steigerte ihre Aufträge im Oktober doppelt so kräftig wie von Experten vorausgesagt. Der Standardwerte-Index Dow Jones verharrte allerdings bei 17 814 Punkten.

© SZ vom 26.11.2015 / amon , Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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