Aktienmärkte:Dax auf Jahreshoch

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Das billige Geld treibt den Deutschen Aktienindex auf den höchsten Stand in diesem Jahr. Unterstützung kommt dabei auch von der Unternehmensseite: Bei den Anlegern kommen die Quartalszahlen der Münchner Rück besonders gut an.

Unerwartet starke Quartalszahlen von Munich Re und die Flutung der Finanzmärkte mit billigem Notenbank-Geld haben den europäischen Aktienmärkten am Dienstag auf die Sprünge geholfen. Der Dax stieg um 2,5 Prozent auf 10 693 Punkte und schloss somit auf den höchsten Stand des Jahres. Auch der MDax erklomm einen neuen Jahreshöchststand von 21 576 Punkten.

"Investoren sehen keine anderen renditeträchtigen Alternativen zu Aktien", sagte ein Händler. Zentralbanken weltweit versuchen seit einigen Jahren mit einer ultra-lockeren Geldpolitik die lahmende Konjunktur flottzumachen und die Kreditvergabe anzukurbeln. Die Bank of England, die vergangene Woche die Zinsen auf ein historisches Tief von 0,25 Prozent gesenkt hat, stellte am Dienstag die Möglichkeit weiterer Zinssenkungen in Aussicht. Britische Aktienanleger freute das: Der Auswahlindex der Londoner Börse kletterte um 0,6 Prozent auf 6853 Punkte, den höchsten Stand seit 14 Monaten.

Für einen größeren Teil des Dax-Anstiegs war die Munich-Re-Aktie mit einem Plus von mehr als fünf Prozent verantwortlich. Der Nettogewinn lag zwar mit 974 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert, das war aber deutlich mehr als Analysten erwartet hatten. Vor allem der Handel mit Währungen sorgte für klingende Kassen.

Gut nachgefragt waren nach starken Zahlen vom chinesischen Automarkt auch die Papiere von BMW mit einem Kursplus von 3,4 Prozent. Die Anteile von Volkswagenverteuerten sich um 2,8 Prozent. Die Titel der Lufthansa zählten mit einem Aufschlag von 4,5 Prozent ebenfalls zu den Spitzenreitern im Dax. Lufthansa Cargo kauft den Expressversand Time Matters komplett. 49 Prozent gehören der Lufthansa-Tochter bereits.

Freude herrschte bei Aktionären von Rational. Die Titel legten an der SDax-Spitze um 7,8 Prozent zu. Der Großküchen-Ausrüster kehrt am kommenden Donnerstag nach zweijähriger Abstinenz in den Mittelwerteindex MDax zurück. Er ersetzt dort den Roboterbauer Kuka, der vom chinesischen Hausgeräte-Hersteller Midea übernommen wurde.

Nach der Rekordjagd der vergangenen Tage ging den Börsen an der Wall Street die Puste aus. Anleger hielten sich mangels marktbewegender Nachrichten zurück. Zudem blieben die Umsätze in der Ferienzeit gering. Der US-Leitindex Dow Jones schloss kaum verändert bei 18 533 Punkten.

© SZ vom 10.08.2016 / cikr, dpa, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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