Aktienmärkte:Dax auf Höhenflug

Lesezeit: 1 min

Der robuste Arbeitsmarkt in den USA macht die erste Zinsanhebung nach der Finanzkrise wahrscheinlicher. Diese Aussicht macht Anleger zuversichtlich. Der Dax erobert die Marke von 11000 Punkten wieder.

Der Dax hat am Freitag nach dem Jobreport aus den USA die 11 000-Punkte-Marke übersprungen. Nach zwei eher enttäuschenden Monaten zeige sich der Arbeitsmarkt nun wieder robust, fasste Volkswirtin Viola Julien von der Landesbank Helaba zusammen. Nach den Zahlen werde eine erste Zinsanhebung in den USA nach der Finanzkrise schon im Dezember wahrscheinlicher. Der Dax sprang bis auf 11 055 Punkte und profitierte auch vom abstürzenden Eurokurs, der von Börsianern als Unterstützung für die Exporteure wahrgenommen wird. Der Dax schloss um 0,9 Prozent höher bei 10 988 Punkten.

Unter den Einzelwerten standen zum Wochenschluss die Allianz-Aktien im Mittelpunkt. Anleger zeigten sich enttäuscht vom rückläufigen operativen Gewinn im dritten Quartal - die Titel gaben um 1,1 Prozent nach. Anhaltende Probleme in der Vermögensverwaltung und der Umbau der Lebensversicherung belasteten die Allianz stärker als erwartet.

Auf der Gewinnerseite konnte die Lufthansa trotz des Ausstands der Flugbegleiter zulegen. Die Aktien stiegen um 3,3 Prozent, nach einem Verlust von 3,8 Prozent am Donnerstag. "Der Streik ist sicherlich schlecht für die Lufthansa, kommt aber nicht überraschend", urteilte Equinet-Analyst Jochen Rothenbacher.

Im SDax sorgten Puma für reichlich Gesprächsstoff auf dem Börsenparkett. Da Anleger auf die Offerte eines neuen Großaktionärs an die Minderheitseigner setzten, gewannen die Aktien bei überdurchschnittlichen Umsätzen bis zu 6,2 Prozent. Mit 219,30 Euro waren sie so teuer wie zuletzt vor knapp zwei Jahren. Genährt wurden die Spekulationen von einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg, demzufolge der französische Puma-Mutterkonzern Kering offen für einen Verkauf der deutschen Tochter sei.

Aufatmen war bei Hapag-Lloyd angesagt. Die Aktien der Container-Reederei hielten sich beim Börsendebüt knapp über dem Ausgabepreis von 20 Euro. Hapag-Lloyd hatte den Sprung an die Börse nur mit Mühe geschafft. Der Hamburger Konzern musste die Preisspanne senken und konnte seine Papiere auch dann nur zum Mindestpreis verkaufen. Die Aussicht auf eine baldige US-Zinswende ließ die Anleger an der Wall Street vorsichtig agieren. Der Dow Jones legte leicht um 0,3 Prozent zu. Die Aktien von Nvidia schossen um vierzehn Prozent in die Höhe. Anleger honorierten die starken Quartalszahlen des Chipherstellers.

© SZ vom 07.11.2015 / amon, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: