Aktienmärkte:Comeback der  Finanzwerte

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Dem Absturz am deutschen Aktienmarkt ist am Freitag ein Erholungsversuch gefolgt. Gestützt auf kräftige Gewinne bei den Bankenaktien sowie steigende Ölpreise gewann der Dax knapp zwei Prozent.

Die Erholung bei den Finanzwerten hat Europas Börsen zum Wochenschluss neuen Schwung verliehen. Eine Aufhellung der Stimmung bewirkten zudem Spekulationen auf baldige Öl-Förderkürzungen. Der Dax und EuroStoxx 50 legten bis Nachmittag jeweils um 2,5 Prozent auf 8967 beziehungsweise 2749 Punkte zu. Auf Wochensicht verzeichnete der Dax einen Verlust von 3,4 Prozent.

Besser wurde die Stimmung durch die Zahlen der Commerzbank, die im Geschäftsjahr 2015 erstmals seit fünf Jahren wieder einen Milliardengewinn verbuchte. Die Aktien schossen um 18 Prozent in die Höhe. Nach der Nervosität der vergangenen Tage herrsche nun etwas Erleichterung am Markt, sagte Mark Priest vom Brokerhaus ETX Capital. Auch ein Börsianer konstatierte: "Die Kurseinbrüche waren übertrieben, viele Banken verdienen Geld wie man am Beispiel der Commerzbank sieht". Die Titel der Deutschen Bank legten 12 Prozent zu. Dabei half auch der Rückkauf bestimmter unbesicherter Anleihen den Aktien. "Das ist eine Beruhigungspille für die Gläubiger", sagte ein Händler. Finanztitel waren zuletzt weltweit deutlich eingebrochen, weil Investoren einen Schwächeanfall der Weltwirtschaft und Kreditausfälle im Bankensektor fürchteten. Besonders die Deutsche Bank hatte mit einem Vertrauensverlust zu kämpfen. Neben den Finanzwerten waren auch Aktien aus dem Energiesektor gefragt: RWE-Anteilsscheine stiegen um 6,1 Prozent, die von Eon um 5,9 Prozent.

Der Industriekonzern ThyssenKrupp rutschte wegen des rasanten Stahlpreisverfalls im ersten Geschäftsquartal zurück in die roten Zahlen. Dass die Aktie dennoch um 8,7 Prozent zulegte, war der Nachricht über einstweilige Einfuhrzölle der EU auf bestimmte Stahlerzeugnisse aus China und Russland zu verdanken. Die Anteilsscheine des zweiten großen deutschen Stahlkonzerns Salzgitter stiegen an der MDax-Spitze sogar um mehr als 16 Prozent.

Beflügelt von einer Erholung der Ölpreise und den Bankenaktien legte die Wall Street deutlich zu. Beruhigende Nachrichten kamen auch von der Konjunkturseite. Die Einzelhändler starteten mit leichten Umsatzzuwächsen ins Jahr. Der Dow Jones schloss zwei Prozent höher. Aktien von JPMorgan und Goldman Sachs gehörten zu den größten Gewinnern im Dow mit Zuwächsen von 8,3 beziehungsweise 3,9 Prozent.

© SZ vom 13.02.2016 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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