Aktienmärkte:Aktienmarkt bleibt am "Hexensabbat" ruhig

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Die jeweils für die großen Verfallstage an den Quartalsenden befürchteten Kursschwankungen bleiben aus. Der Anschlag in London macht sich am dortigen Aktienmarkt bemerkbar.

Der "Hexensabbat" hat die Anleger am deutschen Aktienmarkt zum Wochenschluss kalt gelassen. Der "große Verfalltag" gegen Ende jedes Quartals, an dem mittags verschiedene Terminkontrakte auf Indizes und Aktien an der Derivatebörse Eurex ausgelaufen sind, sorgte kaum für Kursausschläge. Auch ein neuerlicher Raketentest Nordkoreas löste keine Unruhe unter den Anlegern aus. Der Dax ging 0,2 Prozent niedriger bei 12 519 Punkten aus dem Handel.

Zu den Verlierern im Leitindex zählten die Aktien von RWE. Sie verloren 1,1 Prozent an Wert. Die Analysten der Societé Generale hatten die Titel auf "Halten" heruntergestuft. Sie sehen für deutsche Versorgeraktien nach der jüngsten Rally nur noch begrenztes Aufwärtspotenzial. Die Titel des Konkurrenten Eon gaben 0,5 Prozent nach.

Der Tierfutterhändler Zooplus opfert für überraschend teure Expansionspläne mindestens die Hälfte seines geplanten Jahresgewinns. Das Unternehmen, das in der Vergangenheit bei Umsatz und Ergebnis von Rekord zu Rekord eilte, beurteilt nun auch die Umsatzaussichten im laufenden Jahr skeptischer als bisher. Die Aktie stürzte um bis zu 21 Prozent ab und war weitaus größter Verlierer im Kleinwerteindex S-Dax.

Starke Schwankungen gab es bei den Aktien von Air Berlin. Nachdem diese am Vortag bereits um 36 Prozent hochgeschossen waren, legten sie am Freitagmorgen in der Spitze um weitere 17 Prozent zu, bröckelten danach aber stark ab und rutschten 11,9 Prozent ins Minus.

Für Unruhe sorgte die Bombenexplosion in einer Londoner U-Bahn. Die Polizei stufte den Vorfall als Terror-Ereignis ein. Der Londoner Auswahlindex FTSE baute seine Verluste aus und schloss 1,1 Prozent im Minus. Er litt aber auch unter der erneuten Aufwertung des Pfund Sterling, die Waren britischer Firmen auf dem Weltmarkt weniger wettbewerbsfähig macht.

An der Wall Street präsentierte sich der Dow Jones trotz schwächerer Einzelhandelsdaten freundlich. Der Leitindex stieg um 0,3 Prozent auf 22 268 Punkte. Bei den Einzelwerten stand vor allem Oracle unter Druck. Der SAP-Rivale enttäuschte die Anleger mit seinen Gewinnerwartungen. Außerdem rechnet der US-Konzern mit einem schwächeren Wachstum im wichtigen Cloud-Geschäft. Die Aktie fiel um 7,8 Prozent.

Für die Fluggesellschaften United Continental, Spirit und American Airlines ging es zwischen 1,0 und 2,1 Prozent nach unten.

© SZ vom 16.09.2017 / kpre, dpa, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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