19-Milliarden-Minus bei Bankia:Spanische Krisenbank macht Rekordverlust

Lesezeit: 1 min

Ihre drohende Pleite war einer der Hauptgründe dafür, dass Spanien um Hilfe aus dem Euro-Rettungsschirm bitten musste: Das kriselnde Geldinsitut Bankia hat jetzt seine Zahlen für 2012 vorgelegt - und sie sind verheerend.

Die Zahlen sind katastrophal und zeigen das ganze Ausmaß der spanischen Krise: Bankia, viertgrößtes Geldinstitut des Landes, hat 2012 ein Minus von 19 Milliarden Euro erlitten - der höchste Verlust in der Geschichte der spanischen Finanzwirtschaft.

Der Name Bankia ist der Inbegriff der spanischen Krise: Ende 2010 aus der Fusion von sieben verschiedenen Sparkassen entstanden, übernahm sie auch deren faule Immobilienkredite und entwickelte sich schnell zu einem nationalen Desaster. Weil der Immobilienmarkt zusammenbrach und die Bankia auf immer mehr dieser Papiere sitzenblieb, musste sie 2012 sogar verstaatlicht werden. Gegen die Bank richtet sich der Zorn vieler Spanier, die wütend sind auf Missmanagement und Geldverleiher, welche die Blase mit unverantwortlicher Kreditvergabe befeuerten.

Die drohende Pleite der Bankia - und einiger anderer Krisenbanken - war Hauptgrund dafür, dass die spanische Regierung um Hilfe aus dem EU-Rettungsschirm bitten musste. Mit 40 Milliarden Euro sollen die maroden spanischen Banken unterstützt werden, haben die Regierungschefs der Euro-Gruppe entschieden. Allein 18 Milliarden Euro davon soll die Bankia bekommen.

Die Bank hatte mit einem Verlust in dieser Höhe gerechnet. Sie habe 2012 aber Rücklagen von 26,8 Milliarden Euro gebildet, hieß es. Zudem seien die Einlagen im vierten Quartal um 975 Millionen Euro angewachsen.

Mit einem harten Sanierungskurs will Bankia die Wende schaffen. Dazu sollen Tausende Stellen gestrichen und Geschäftsbereiche verkauft werden. Bankchef José Ignacio Goirigolzarri, vergangenes Jahr als Retter an die Spitze geholt, versuchte, trotz des Riesenverlustes mit einer optimistischen Botschaft an die Öffentlichkeit zu gehen: "Unsere Herausforderung ist nun, Bankia profitabel zu machen und so der Gesellschaft zurückzuzahlen für die Unterstützung, die wir erhalten haben."

© Reuters/olkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: