Stil:Toaster im Test: Heiße Kisten

Kein Mensch braucht Design-Toaster. Aber sie machen den Start in den Tag schöner. Fünf Retro-Modelle im Praxistest - mit kunsthistorischer Einordnung.

Von Max Scharnigg

Sicher, das Rösten von Brot ist eine uralte Tradition, schon die alten Römer hatten ihre Freude daran. Aber erklärt das auch den Boom der Retro-Toaster? Schon eher ist das Verlangen nach gemütlicher Technik und heiler Küchenwelt am Frühstückstisch zurzeit besonders ausgeprägt, oder wie es unser Experte Josef Straßer sagt: "Die Sehnsucht nach Objekten, die an die Kindheit erinnern oder eine nachvollziehbare Technik haben, ist gerade heute so groß, weil wir in der digitalen Welt ständig Vorgänge erleben und bearbeiten, die wir einfach nicht mehr nachvollziehen können."

Kaum eine Küchenmaschine jedenfalls ist derzeit in so vielen nostalgischen Varianten erhältlich wie der Toaster. Ordentlich Brotscheiben rösten können sie alle, einige brauchen aber ziemlich viel Platz in der Küche und lassen sich ihr gutes Aussehen teuer bezahlen. Deswegen ging es bei diesem Test weniger um die Technik als darum, wie überzeugend das Design geraten ist und wie gut sich der Toaster in die Küche integriert: mit seinen Geräuschen, seiner Leistung und seinem Charakter. Denn gerade morgens ist man ja besonders empfindlich, was Misstöne und unnötige Komplikationen angeht. Was gutes Design ist, bleibt dabei natürlich ebenso Geschmackssache, wie der optimale Bräunungsgrad, mit dem ein Toast am Ende aus dem kleinen Ofen kommt.

© SZ vom 06.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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