Männermode in Paris:Die Kunst des Weglassens

Stoff-Verzicht funktioniert in der Damenmode seit Jahrzehnten. Designer der Pariser Modenschauen versuchen sich nun auch für die Herren daran. Die Wintermode für den Mann ist der beste Beweis, dass sich die Geschlechter aufeinander zubewegen.

Von Violetta Simon

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Auf Stoff verzichten - das funktioniert in der Damenmode seit Jahrzehnten. Bei den Herren versuchen sich die Designer der Pariser Modenschauen jetzt genau am gleichen Prinzip. Überhaupt: Die Wintermode für den Mann ist der Beweis dafür, dass sich die Geschlechter aufeinander zubewegen. Bis man nicht mehr weiß, wo was hingehört. Sonne, Mond und Sterne: Ethnomuster, Camouflage, Schottenkaro, aber auch grafische Ornamente dominierten in Paris die Kollektion von Valentino.

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Die italienische Luxusmarke bewies damit ein weiteres Mal, dass auffällige Muster und flauschige Stoffe nicht nur den Damen vorbehalten sind - und griff bei den Mänteln auch mal zu Teddyfell.

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Auch Julius hüllt den Mann in schmuseweiches Material. Der Daunenmantel, mit Gurten zurechtgezurrt, könnte eben noch der Prinzessin auf der Erbse als Bettdecke gedient haben.

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Der japanische Designer Tatsuro Horikawa will sein Label nicht nur als Markennamen verstanden wissen. Seine Kreationen verkörpern eine komplett eigene ästhetische Welt. Und darin tragen Männer schwere Ledershorts.

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Die Kunst des Weglassens: Schon viele haben sich in dieser Disziplin versucht. Jedenfalls in der Damenmode. Rick Owens fühlte sich offenbar dazu berufen, bei seiner Herrenkollektion an entscheidender Stelle auf Stoff zu verzichten - und kreierte damit eine Art Gegenstück zur aufsehenerregenden Penissocke, die im vergangenen Sommer den Strand im spanischen Marbella schockierte.

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Damit sorgt der US-Designer nun auch bei den Männern für Einblick - womöglich an der einzigen Stelle, an der der Unterschied zwischen den Geschlechtern noch auszumachen ist. Warum die fließenden Roben, die die männlichen Kronjuwelen so wirkungsvoll in Szene setzen, an Mönchskutten erinnern, will man gar nicht so genau wissen.

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Handtaschen kann man ja nie genug haben. Höchste Zeit, dass die Designer ein Einsehen und dieses Gesetz um eine Zielgruppe erweitert haben. Boris Bidjan Saberi fackelt nicht lange und hängt dem Herrn in der kommenden Wintersaison gleich zwei Taschen an - kreuzweise.

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Der Deutsche mit iranischen Wurzeln brilliert wie gewohnt mit avantgardistischen Elementen und nutzt diese für ein Exempel: Rote Lederhandschuhe sind keineswegs Frauensache. Gelegentlich bewirken sie den entscheidenden Unterschied zwischen einem Clown mit Glatze - und einem Mann mit Humor.

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Pumphose zu Schluppenbluse mit Halsschleife; Seide, Taft und Mustermix: Nur das japanische Label Issey Miyake kann Männer so auf den Laufsteg schicken, ohne bei den First-Row-Besuchern auch nur eine Augenbraue in Zuckungen zu versetzen. Außer natürlich, Designer Yusuke Takahashi würde diese Kreation als Damenkollektion präsentieren.

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Sicher darf es im Alltag auch mal eine sportliche Herrenjacke sein. Hauptsache, der Seidenschal passt zum Shoppingbag mit Fotoprint - und der Lippgloss sitzt.

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Immer einen mehr als du: Lederwaren-Taschenmonopolist Louis Vuitton beweist, dass Taschen seine Königsdisziplin sind. Da müssen selbst die Damen kapitulieren

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