Die verrückteste Mode für 2013:So wollen wir jetzt aussehen

Zum Ende des Jahres werden die guten Vorsätze gefasst: Viele möchten weniger essen, rauchen, lügen, mehr verdienen - und schöner aussehen. Wie Letzteres gelingen kann? Nun, es gibt anerkannte Modedesigner, die hätten da ein paar Vorschläge. Lassen Sie sich inspirieren von den Fashion-Ideen für Frühjahr/Sommer 2013.

Von Ruth Schneeberger und Daniel Hofer

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Zum Ende des Jahres werden die guten Vorsätze gefasst: Viele möchten weniger essen, rauchen, lügen, mehr verdienen - und schöner aussehen. Wie letzteres gelingen kann? Nun, es gibt anerkannte Modedesigner, die hätten da ein paar Vorschläge. Lassen Sie sich inspirieren von den Fashion-Ideen für Frühjahr/Sommer 2013. Wie, Sie finden, da stimmt was nicht? Vivienne Westwood sieht das anders: Die Londoner Modedesignerin schickte ihre Models schon im September zur Fashion Week mit Schlumpf- bis Ork-farbenem Antlitz, Miss-Piggy-Lippenstift und rosa eingefärbten Haarspitzen über den Laufsteg, um die Trends für die Modesaison Frühjahr/Sommer 2013 einzuläuten. Anstatt zu läuten würde es da wohl eher piepen, meinen Sie? Dann warten Sie mal die Styling-Vorschläge der anderen Designer ab. Text: Ruth Schneeberger, Bildauswahl: Daniel Hofer

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Man könnte einwerfen: Gut, Vivienne Westwood, das verrückte Huhn, ist ja bekannt für schräge Mode, muss man nicht alles so ernst nehmen, was die Dame schneidert. Und außerdem: Was hat denn bitte Haute Couture mit normaler Straßenkleidung zu tun, also mit mir? Nunja: Es ist eben nicht mehr nur die Westwood, die mit irren Entwürfen um die Ecke kommt. Auch jüngere und durchaus auch ernstzunehmende Designer lieferten bei den Vorab-Schauen im Herbst einen Reigen der Skurrilitäten. Unser Bildredakteur hat sich die Mühe gemacht, die schönsten Beispiele auszuwählen. Und so absurd das auf den ersten Blick wirken mag: Auf den Laufstegen dieser Welt wird meist nur das gezeigt, was - in abgeschwächter Form - entweder so auf der Straße vorgefunden wurde oder dort demnächst Einzug halten wird. Wir wollen Ihnen also nicht vorenthalten, wie auch Sie demnächst aussehen werden. Mehr oder weniger. Viel Spaß! Im Bild: Sho Sudo und Fumiaki Murano, Fashion Week Tokio, Oktober 2012, für Spring/Summer 2013

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Brett vorm Kopf? Nein, Brett im Kopf, lautet der neue Trend. Zumindest bei Designerin Laura Dailideniene aus Litauen, die im November 2012 ihre Vorstellung der Frühjahrsmode für 2013 in Vilnius präsentierte.

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Ebenfalls eine gute Idee: Reifrock mit transparentem Überwurf. Das passt zum Tranparent-Trend, der uns schon in den 90er-Jahren zu unverhofften Einblicken verhalf, und der jetzt wieder da ist. Nicht immer mit überzeugendem Ergebnis, aber manchmal lustig. Im Bild: Dolce & Gabbana, Fashion Week Mailand, September 2012, für Spring/Summer 2013

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Trotzdem nicht wegzudenken aus der aktuellen Frühjahrsmode: zumindest ein semi-transparentes Top. Inzwischen sogar kombinierbar mit der semi-transparenten Hose. Im Bild: Cristiano Burani, Fashion Week Mailand, September 2012, für Spring/Summer 2013

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(Foto: Samir Hussein/Getty Images)

Und nicht, dass Sie denken, die filigrane Dame wäre nackt. Wer ganz genau hinschaut, erkennt sehr zartes Tuch, sogar lange Ärmel, zum Häkelrock. Im Bild: Dawid Tomaszewski, Fashion Week Berlin, Juli 2012, für Spring/Summer 2013

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Es geht auch verhüllter - aber wenn, dann richtig: Natasha Tsuran schickte auf der weißrussischen Fashion Week für Spring/Summer 2013 Anfang November in Minsk ihre Models mit Gesichtsmasken über den Laufsteg, die an eine Mischung aus Latexmaske und Hannibal Lecter erinnerten.

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Opulenter ging Philip Treacy das Thema Gesichtsverhüllung bei der Fashion Week in London an. Warum man sein Gesicht überhaupt verpacken sollte? Naja, manchmal könnte das ja angebracht sein. Mode soll eben für jeden Anlass und jeden Typ an jeder Stelle die passende Zweithaut bieten.

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Nochmal eine Kopfbedeckung von Philip Treacy, diesmal ganz ohne Gesicht, dafür mit besonders viel Bling-Bling. Ob die Trägerin damit noch was sehen kann? Ist ja wohl Nebensache.

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Wer es noch fröhlicher mag: Alexis Mabille hatte dafür auf der Haute Couture Show der Pariser Fashion Week ein paar quietschgelbe Vorschläge parat. Das Gesicht wird durch die Farbe nicht verhüllt, sondern ostentativ hervorgehoben. Und Hauptsache, es ist überall viel Stoff, nur an den entscheidenden Stellen nicht.

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Diese sympathisch verrückten Modeschöpfer, total crazy was da abläuft, da kann man auch schon mal ein Model in einen Comic-Haifischkopf einnähen (im Bild: Fashion Week Tokio, Oktober 2012, Entwurf von Designer Mayuko Omodaka). Warum auch nicht? Wenn Designern gar nichts anderes mehr einfällt, ...

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... dann orientieren sie sich gerne an dem, was es schon mal gab. Historische Reminiszenzen nennt man das, hier zu sehen bei den Entwürfen der litauischen Designerin Juozas Statkevicius  für die Dame ...

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(Foto: AP)

... und für den Herrn. An diesem Modell hätte wohl auch Körperwelten-Aussteller Gunter von Hagens seine helle Freude. Und: Der Herr von Welt muss nicht mal transparente Kleidung tragen und dafür womöglich seinen Körper stählen. Selbst Hautbeschaffenheit und Gesamtfigur sind für diesen Modetrend komplett egal. Wenn das mal nicht verbraucherfreundlich ist.

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Weniger easygoing, dafür drollig anzuschauen sind diese Entwürfe für die "moderne" Chinesin von Absolventen der Modeschule "Esmod", vorgeführt im Oktober auf der Fashion Week in Peking. Immerhin: Der Fußballen wird nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wie beim klassischen Highheel. Dafür womöglich der Gang.

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Nochmal Peking Fashion Week, nochmal Füße: Eine Mischung aus den guten alten niederländischen Clogs und Plateausandalen, und das in Pink, kombiniert mit den zurzeit so beliebten verspielten wie verrückten Art-Absätzen, und dazu noch neckische Einblicke am Innenfuß in Schlitzform  - etwas überambitioniert für einen einzelnen Schuh, könnte man meinen. Aber wer will denn so spielverderberisch sein? Laufen kann man bestimmt ganz toll darin.

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Was die eine am Fuß hat, hat die andere am Auge: Kreischende Farben, schön dick aufgetragen. Das Comeback des quietsch- bis türkisblauen Lidschattens trägt schon seit ein paar Jahren makaber anzuschauende Früchte in der Öffentlichkeit, hier aber passt es besonders gut zum Gesamtkunstwerk. Warum sollten Make-up und Accesoires auch zurückhaltend, passend oder gar auf den Typ abgestimmt sein, wenn schon die Mode verrückt spielt?  Im Bild: Entwurf von Vivienne Westwood, Fashion Week London

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Wer bei der Wahl des Make-up unsicher ist oder einen Bad-Hair-Day erwischt hat, ist womöglich mit diesem Accessoire gut beraten: Der Hut passt wirklich zu jedem Gesicht. Nur der Rest der Kleidung sollte eher zurückhaltend sein, vielleicht sogar, wie hier von Philip Treacy auf der Londoner Fashion Week vorgeschlagen, in gedeckten Farben. Sonst werden Trägerin oder Träger womöglich noch in die Irrenanstalt eingewiesen. Irrtümlicherweise, versteht sich. 

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Wirkt auch nicht ganz gesund. Aber immerhin: interessant. Und darauf kommt es ja wohl an. Vorschlag von Gareth Pugh bei der Fashion Week in Paris.

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Ebenfalls auffällig: Wolke als Hut. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit und noch bis in die schneefreie Zeit des neuen Jahres kann es von Vorteil sein, die behutsam geformte Frisur vorauseilend durch eine schneehäufchenartige Substanz vor tatsächlichen Verwehungen durch Winterwetter zu schützen. Fanden auch die japanischen Designer Hiroyuki Horihata und Makiko Sekiguchi bei der Fashion Week in Tokio eine anziehende Idee.

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Kapuze ist auch immer kleidsam. Vor allem, wenn sie in einem Metallic-Mix aus Rotkäppchen-Reminder, Barbarella-Kostüm und Raumschiff-Uniform in den Farben der vorvergangenen Saison daherkommt, ...

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... hier noch einmal in Gänze zu bewundern. Das Haupt verdeckt, die Beine frei - warum denn nicht? Mode ist nunmal nichts für Vernunftmenschen. Befand auch Pam Hogg mit diesen spaßigen Entwürfen auf der Londoner Fashion Week. Noch nichts für Sie dabeigewesen zum Zwecke des Aufpolierens Ihrer Frühjahrsgarderobe? Kommt noch:

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Na, zu viel versprochen? Noch einmal Pam Hogg, noch einmal London Fashion Week. Wer sich mit diesem avantgardistischen Modell von auffällig verdeckter Freikörperkultur immer noch nicht anfreunden kann, der mag vielleicht Mode einfach nicht. 

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Macht nichts, es gibt ja noch die bedeckenderen Varianten von Zweithaut. Damit können auch nicht vorhandene Hautunebenheiten, Pickel, Dornen oder erwünschte Stachel öffentlichkeitswirksam nach außen getragen werden. Trägerinnen dieser Kleidung von Modedesignstudenten auf der Fashion Week Tokio kommt so schnell niemand unerwünscht zu nahe.

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Und was den einen an Stoff fehlte, tragen die anderen am Rücken auf. Es empfiehlt sich der Trägerin hierbei aber, ähnlich pittoreske Körperhaltungen wie dieses Model auf der Fashion Week in Tokio einzunehmen, um die unschöne Formgebung auszugleichen. Was ja kein Problem sein dürfte. 

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Und dann gibt es noch die Mode, bei der Figur, Haltung und Aussehen der Trägerin überhaupt keine Rolle spielen - weil sie sowieso komplett verhüllt werden, in wilder Farb- und Formgebung oder in kreischendem Mustermix. Wäre zum Beispiel für Agentinnen von Vorteil, die ihre wahre Identität natürlich verdecken wollen. Im Bild: Hiromichi Ochiai aus Japan, Fashion Week Tokio

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Falls ihnen oder weiteren Damen, die unerkannt bleiben möchten, diese Entwürfe nicht zu auffällig sind: In diesem Outfit erkennt Sie auch kein Mensch. Garantiert. Im Bild: Fashion Week Tokio, Studenten-Entwurf

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Und hier bestünde zumindest nicht die Spur einer Gefahr, dass zu viel von Ihrer Figur verraten wird. Im Bild: Yoshikazu Yamagata für die Fashion Week Tokio

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In Sack und Asche gehen möchte bekanntlich nicht, wer viel Zeit, Geld und intensive Gedanken an Mode verschwendet. Trotzdem hier ein ziemlich sackiger Entwurf für den modebewussten Herrn, immerhin aber in aktuellen und fröhlich zu nennenden Pastellfarben, erdacht von Designer Mayuko Omodaka (Fashion Week Tokio).

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Die Dame, die dazu passt, trägt offensiv Müllsack, fantastisch kombiniert ... 

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... mit diesen bahnbrechenden Schuhen. Von Designer Yoshikazu Yamagata, der seine Entwürfe von einer schönen neuen Welt in Tokio präsentierte, werden wir ganz bestimmt noch viel hören.

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Auch mal was politisches: das passende Kleid zur nächsten Castor-Demo. Entworfen von Maroussia Zaitseva für die Fashion Week in Moskau.

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Und zum schreiend fröhlichen Schmetterlings-Outfit tragen wir im Frühling ein ostentativ mies gelauntes Gesicht. Ist jetzt schon abgemacht. Im Bild: Lie Sang Bong, Fashion Week Paris

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Im Sommer kleidet uns ein Tüll-Rettungsring zur schlichten Unterhose (aber immer schön darauf achten, dass Hut und Handtasche zusammenpassen, mahnen Sho Sudo und Fumiaki Murano in Tokio).

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Überhaupt kommt es im Sommer 2013 gut, wenn eine schmale Taille oder auch zarte Hüften nicht überbetont werden. Sondern, im Gegenteil, eher modisch ausgebeult werden. Man könnte auch ein Obelix-Kostüm tragen, das hätte einen ähnlichen Effekt wie dieser elfenbeinfarbene Entwurf von Arzu Kaprol auf der Fashion Week in Paris.

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Vielleicht das absurdeste Exempel: Modedesigner Yasutaka Funakoshi schickte in Tokio diese Mischung aus Schottenkaro, Asia-Horrorfilm und Hula-Hoop-Konstruktion für die Fashion Week ins Rennen. Was dem Namen seines Modelabels "Alice Auaa" alle Ehre macht. Vor allem dem zweiten Teil.

Für Mode braucht man eben ein Händchen. Weshalb Philip Treacy diesem Model in London kurzerhand eines verpasste. Ein glitzerndes, versteht sich. Vielleicht wäre das ja noch eine Idee für ein Weihnachtsgeschenk? Freut sich bestimmt so gut wie jeder drüber. Praktisches kommt schließlich fast immer gut an. Oder soll die Geste bedeuten: Man fasst sich an den Kopf? Ist wohl noch unentschieden. Mode ist ja so herrlich vielseitig interpretierbar.

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