WM-Vergabe 2022:Neue Vorwürfe gegen Jack Warner

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Neue Bestechungsvorwürfe gegen den früheren Fifa-Vizepräsident Jack Warner. (Foto: Gary Rothstein/dpa)

Nach Katar soll auch Australien in den Skandal um die Vergabe der Fußball-WM 2022 verwickelt sein - dabei fällt erneut der Name Jack Warner. NBA-Profi Dennis Schröder sagt dem Nationalteam für die EM-Qualifikation zu. Shinji Kagawa trifft für Japan beim WM-Test gegen Costa Rica.

Fußball-WM, Australien: Nach den Korruptionsvorwürfen gegen Katar droht einem Bericht des Sydney Morning Herald zufolge jetzt auch Australien in den Skandal um die Vergabe der Fußball-WM 2022 hineingezogen zu werden. Die ehemalige Funktionärin des australischen Verbandes (FFA), Bonita Mersiades, räumte bei Vergünstigungen an stimmberechtigte Fifa-Mitglieder sogar Parallelen zu den Geschäftspraktiken der Katarer ein. Die FFA habe es versäumt, der Polizei zu melden, dass der inzwischen zurückgetretene Fifa-Spitzenfunktionär Jack Warner 462 000 Dollar des australischen Bewerbungskomitees erhalten habe, berichtete die Zeitung. Warner habe diese Summe zur Renovierung eines Stadions in seiner Heimat Trinidad erbeten.

Fifa-Chefermittler Michael Garcia hat nach Angaben der Zeitung Mersiades und den ehemaligen FFA-Finanzchef Ian Lewis bereits verhört. Dabei sei es vor allem um die Verbindung des australischen Bewerbungskomitees zu Warner und dem 2010 wegen Korruptionsverdachts suspendierten Fifa-Exekutivmitglied Reynald Temarii (Tahiti) gegangen, die im Zentrum der Bestechungsvorwürfe gegen Katar stehen. Katar hatte sich bei der Vergabe der WM im Dezember 2010 neben Australien auch gegen die USA, Südkorea und Japan durchgesetzt. Seitdem wird diese Entscheidung durch Korruptionsvorwürfe belastet. Die britische Zeitung "Sunday Times" meldete am Sonntag, dass der ehemalige katarische Spitzenfunktionär Mohammed bin Hammam Schmiergelder in Höhe von fünf Millionen Dollar an stimmberechtigte Offizielle gezahlt hätte.

Basketball, Deutschland: NBA-Profi Dennis Schröder (20) hat dem neuen Nationaltrainer Emir Mutapcic seine Zusage für die

EM-Qualifikation im Sommer gegeben. "Ich habe schon mit dem neuen Trainer gesprochen und ihm gesagt, dass ich mithelfen will, unsere Ziele zu erreichen", sagte der Point Guard der Atlanta Hawks am Dienstag in seiner Heimatstadt Braunschweig. "Ich kenne ihn nicht persönlich, aber es ist für mich auch egal, wer der Trainer ist. Ich muss die Spiele spielen und die Ziele erreichen", sagte Schröder. Nach dem Aus für Frank Menz als Bundestrainer wird der Bosnier Mutapcic, Co-Trainer beim Bundesligisten Bayern München, das DBB-Team betreuen. Deutschland kämpft gegen Österreich, Polen und Luxemburg (10. bis 27. August) um die Teilnahme an der EM 2015 in der Ukraine.

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Fußball-WM, Testspiele: Japans Fußball-Nationalmannschaft hat dank einer starken Schlussphase auch ihren zweiten WM-Test gewonnen. Yasuhito Endo (60.), der ehemalige Dortmunder Shinji Kagawa (80.) und Yoichiro Kakitani (90.) drehten beim 3:1 (0:1) gegen WM-Teilnehmer Costa Rica in Tampa/Florida nach dem Rückstand durch Bryan Ruiz (31.) das Spiel. Eine Woche nach seinem Tor beim 1:0 gegen Zypern stand Atsuto Uchida von Bundesligist Schalke 04 ebenso wie Yuya Osako (1860 München) in der Startelf, der Mainzer Shinji Okazaki und Hiroki Sakai (Hannover 96) wurden eingewechselt. Bei Costa Rica stand Junior Díaz (Mainz 05) 90 Minuten auf dem Platz. Japan trifft bei der WM in Gruppe C auf Kolumbien, Griechenland und die Elfenbeinküste. Costa Rica bekommt es in Gruppe D mit Italien, Uruguay und England zu tun.

Hockey, WM: Nach dem schwachen Turnierauftakt haben sich die deutschen Hockey-Frauen bei der WM in Den Haag mit einem hart umkämpften 3:1 (1:0)-Sieg gegen Südafrika zurückgemeldet. Trotz einer erneut nur durchwachsenen Leistung reichte es für den Europameister am Dienstag dank Toren von Marie Mävers (21./65. Minute) und Christina Hillmann (50.) zum ersten Erfolg bei dieser WM. Shelly Russell (64.) traf für Südafrika. Die deutschen Damen mussten zudem drei Strafecken und Zeitstrafen gegen Jana Teschke und Katharina Otte überstehen. Im ersten Spiel hatten die deutschen Damen nur ein 1:1 gegen China geschafft.

Hamburger SV, Pierre-Michel Lasogga: Der Hamburger SV wird in der nächsten Saison auf Torjäger Pierre-Michel Lasogga verzichten müssen. Der 22 Jahre alte Stürmer soll sich während seines Urlaubs gegen den hanseatischen Fußball-Bundesligisten entschieden haben, das berichten übereinstimmend die Hamburger Morgenpost und der Nachrichtenkanal Sky Sport News. Der HSV hatte Lasogga in der vergangenen Spielzeit vom Ligarivalen Hertha BSC ausgeliehen und wollte ihn behalten. "Wir brauchen ein Statement von ihm. Jeder hier möchte, dass er bleibt. Solange er sich dazu nicht direkt äußert, haben wir noch eine Chance", sagte HSV-Sportchef Oliver Kreuzer der Mopo. Kreuzer will sich in den nächsten Tagen mit Kerstin Lasogga, Mutter und Managerin des Profis, treffen. Ein Tweet Lasoggas lässt aber vermuten, dass er tatsächlich in Abschiedsstimmung ist.

Kapitän Rafael van der Vaart will den Klub hingegen nicht verlassen. "Ich habe super Bock auf den HSV, will in der kommenden Saison mit meinen Mitspielern eine viel bessere Serie hinlegen", sagte der Niederländer der Bild. Es gebe keine Kontakte zu türkischen Vereinen, wie in den vergangenen Wochen kolportiert. "Ich werde in der kommenden Saison für den HSV auflaufen und alles geben, damit die Fans den guten Rafael und nicht den schlechten aus den vergangenen Monaten spielen sehen." Weil van der Vaart mit rund 3,5 Millionen Euro pro Jahr der bestverdienende HSV-Profi ist, würde der Verein einen Wechsel des 31 Jahre alten Niederländers begrüßen. Der Gehaltsetat des Teams soll von 43 auf 38 Millionen Euro gesenkt werden.

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