Wintersport kompakt:Greis stürzt, Schweizer siegt in Kitzbühel

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Didier Defago ist auf der Streif der schnellste. Michael Greis vergibt in der letzten Runde Platz drei. Der gestürzte Abfahrer Daniel Albrecht liegt immer noch im künstlichen Koma.

Eine Woche nach seinem Sieg in Wengen hat Didier Defago auch den Abfahrts-Klassiker in Kitzbühel gewonnen. Auf der Streif siegte der Schweizer am Samstag beim Hahnenkamm-Rennen vor den Österreichern Michael Walchhofer und Klaus Kröll, der am Vortag den Super-G gewonnen hatte. Top-Favorit Bode Miller aus den USA wurde zeitgleich mit dem Schweizer Didier Cuche Vierter. Der einzige deutsche Starter, der Ebinger Stephan Keppler, landete auf Rang 28. Im Gesamtweltcup verbesserte sich Defago durch seinen dritten Weltcup-Sieg auf Platz drei. Hier führt der Österreicher Benjamin Raich vor dem Norweger Aksel Lund Svindal.

Streif-Sieger Didier Defago beim Sprung über die berühmte Hausberg-Kante. (Foto: Foto: Reuters)

Der beim Abfahrtstraining in Kitzbühel schwer verunglückte Schweizer Skirennfahrer Daniel Albrecht hat auch die zweite Nacht auf der Intensivstation der Innsbrucker Universitätsklinik ruhig und sehr stabil verbracht. Wie die Klinik am Samstag mitteilte, wird der 25-Jährige vorerst weiter im künstlichen Tiefschlaf gehalten, sämtliche Körperfunktionen werden rund um die Uhr überwacht. "Das behandelnde Ärzteteam spricht weiterhin von vorsichtigem Optimismus, Grund für übertriebene Sorge gäbe es jedenfalls keine", heißt es in der schriftlichen Mitteilung. Noch unklar ist, wann der mit einem Schädel-Hirn-Trauma und einer Lungenquetschung eingelieferte Albrecht aus dem künstlichen Koma zurückgeholt wird.

Maria Riesch hat bei der Weltcup-Abfahrt im italienischen Cortina d'Ampezzo eine weitere Platzierung auf dem Siegerpodest nur knapp verpasst. Beim letzten Rennen in der alpinen Königsdisziplin vor den Weltmeisterschaften in Val d'Isere (3. bis 15. Februar) belegte die Partenkirchenerin Rang fünf. Zur drittplatzierten Schwedin Anja Pärson fehlten der 24 Jahre alten Deutschen 0,14 Sekunden. Der Sieg ging etwas überraschend erneut an Dominique Gisin aus der Schweiz, die erst am vergangenen Sonntag im österreichischen Zauchensee zum ersten Mal in ihrer Karriere im Weltcup Platz eins belegt hatte - damals noch zeitgleich mit Pärson.

Der Schwede Björn Ferry hat am Samstag in Antholz seinen zweiten Biathlon-Weltcup gewonnen. In der 12,5-Kilometer-Verfolgung mit vier Schießen kam der Schwede in 33:19,4 Minuten bei einem Fehler zum Sieg. Er verwies den Österreicher Simon Eder mit 17,6 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei. Rang drei sicherte sich Weltcup-Spitzenreiter Emil Hegle Svendsen mit 24,7 Sekunden Rückstand auf Ferry. Michael Greis aus Nesselwang stürzte an Position drei liegend in der Schlussrunde und musste sich am Ende mit Platz sechs begnügen. Michael Rösch aus Altenberg belegte Rang zehn. Bei den Frauen siegte Anna Bulygina aus Russland. Beim ersten Weltcup-Erfolg der Russin belegten am Samstag Kati Wilhelm und Andrea Henkel die Plätze fünf und sechs. Im letzten Verfolgungsrennen vor der WM Mitte Februar in Pyeongchang in Südkorea kam Magdalena Neuner auf den zehnten Rang vor Martina Beck.

Evi Sachenbacher-Stehle ist nach ihrer krankheitsbedingten Pause ein respektables Comeback im Weltcup der Skilangläufer geglückt. Die Staffel-Olympiasiegerin von 2002 kam im estnischen Otepää am Samstag über 10 Kilometer in der klassischen Technik auf Platz zwölf. Im Ziel hatte Sachenbacher-Stehle einen Rückstand von 1:26,9 Minuten auf die Siegerin Justyna Kowalczyk. Axel Teichmann schrammte im 15-Kilometer-Rennen der Männer nur knapp an einem Podestplatz vorbei. Der Bad Lobensteiner musste sich mit Platz vier begnügen. Er hatte 12,9 Sekunden Rückstand auf den Tschechen Lukas Bauer, der in 35:43,6 Minuten gewann. Tobias Angerer aus Vachendorf wurde bei seinem Comeback Zwölfter.

Zwei Wochen vor der Rodel-Weltmeisterschaft haben die Doppelsitzer Patric Leitner und Alexander Resch ihren zweiten Weltcup-Saisonerfolg nur knapp verpasst. Die Olympiasieger von 2002 mussten sich am Samstag in Altenberg nur den Italienern Christian Oberstolz/Patrick Gruber geschlagen geben.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/aum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Man braucht viel Können und viel Mut, um auf der Kitzbüheler Streif bestehen zu können - am Samstag gelang das niemandem besser als dem Schweizer Didier Defago.

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