Neymar
Der Barcelona-Spieler trug während der WM die Hoffnungen ganz Brasiliens auf seinen schmalen Schultern - und hörte trotzdem nie auf zu lächeln und zu treffen. Bis ihm ein kolumbianischer Gegenspieler im Viertelfinale in den Rücken sprang, er nicht mehr spielen konnte und Brasilien im Halbfinale unterging.
Manuel Neuer
Im Klubleben oft beschäftigungslos, dank der unheimlichen Ballbesitzfertigkeiten seiner Vordermänner. Dennoch sicher, wenn er nach Stunden der Untätigkeit gefordert wird. Tritt oft wie ein Endgegner eines Videospiels auf, den die gegnerischen Stürmer nach langem Kampf mit der Abwehr als letztes Hindernis aus dem Weg räumen müssen. Bleibt meistens unbesiegt.
Arjen Robben
Dribbelt wie ein D-Zug durch die gegnerischen Reihen. Erschafft seine Tore dabei meist mit dem gleichen Zaubertrick (Dribbling, nach links abbiegen, Schlenzer, Tor), kann sich eine derartige Eintönigkeit aber leisten - er sprintet mit dem Ball ja oft schneller als die Verteidiger ohne Ball. Vermutlich auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft.
Karim Benzema
Vier Tore in der Primera División und genau so viele in der Champions League. Auf Karim Benzema kann Ancelotti bei Real Madrid wie in der vergangenen Saison nicht verzichten. Der Franzose ist zudem ein Teamplayer, die ideale Ergänzung zu Cristiano Ronaldo oder Gareth Bale.
James Rodriguez
Der Kolumbianer erzielte bei der WM sechs Tore - so viel wie kein anderer Spieler. Nun stürmt James Rodriguez für Real Madrid. Eine der großen Entdeckungen des WM-Sommers.
Mario Götze
Verließ vor der vergangenen Saison die Dortmunder Borussia, schloss sich dem Münchner Leistungsbetrieb an, für schlappe 37 Millionen Euro Ablöse. Trat zunächst auf, als schleppe er bei jedem Spiel 37 Millionen Euro schwere Geldkoffer mit sich herum. Schlurfte auch bei der Fußball-WM uninspiriert über das Feld. Befreite sich mit dem Tor gegen Argentinien, das Deutschland auf den WM-Thron hievte. Dürfte realistische Chancen auf den Weltfußballertitel besitzen - aber nur wenn die Abstimmenden das erste Fußball-Halbjahr 2014 vergessen.
Lionel Messi
Erhielt in Brasilien den Pokal für den besten Spieler. Der Nationalheld Argentiniens wirbelt nach dem verlorenen WM-Finale in der Liga wieder durch die Strafräume. In neun Spielen hat er sieben Mal getroffen.
Toni Kroos
Entwickelte beim FC Bayern jene Führungsstärke in der Mittelfeldzentrale, die sich die Verantwortlichen von ihm jahrelang erhofft hatten. Lenkte die DFB-Elf zum WM-Titel in Brasilien, während sein Arbeitspapier in München auslief. Hielt das neue Vertragsangebot der Bayern für zu niedrig. Lenkt jetzt lieber das Spiel von Real Madrid.
Cristiano Ronaldo
Der Real-Madrid-Angreifer war 2013 Weltfußballer - und wenn es nach ihm ginge, steht der Weltfußballer 2014 bereits fest. Sein Name: Cristiano Ronaldo. Schoss im Champions-League-Finale das eher unwichtige 4:1, ist aber als Tormaschine unverzichtbar gewesen für Real Madrids La Décima, die zehnte Champions-League-Trophäe. Der portugiesischen Nationalmannschaft konnte er bei der WM allerdings nicht entscheidend helfen.
Sergio Ramos
Ohne den zweikampfstarken Verteidiger wäre es wohl im vergangenen Jahr nichts geworden mit La Décima, dem zehnten Champions-League-Titel für Real Madrid. Erst traf der Spanier im Halbfinale zweimal gegen die Bayern, im Finale köpfte er in der Nachspielzeit den lebensnotwendigen Ausgleich.
Thibaut Courtois
Im vergangenen Jahr noch als Leihgabe mit Atlético Madrid im Champions League-Finale, jetzt die Nummer eins bei Chelsea London. Unter Trainer José Mourinho hat der belgische Nationaltorwart sogar Petr Cech verdrängt. Vielleicht der einzige Torhüter, der sich derzeit mit Manuel Neuer messen kann.
Gareth Bale
Der Waliser holte in seiner Debüt-Saison für die Madrilenen den nationalen Pokal und die Champions League. Beeindruckte mit seiner Geschwindigkeit und vielen Toren. Derzeit kann er wegen einer Hüftverletzung nicht spielen.
Diego Costa
Er schoss Atlético Madrid zum spanischen Meistertitel und bis ins Champions-League-Finale. Musste im CL-Finale allerdings schon nach neun Minuten raus wegen einer Verletzung. Seit dieser Saison stürmt der Spanier für den FC Chelsea - und hat in sieben Spielen bereits neunmal getroffen.
Ángel Di María
Er musste Real Madrid verlassen, weil sich mit seinem Namen zu wenige Trikots absetzen ließen. Sprintet nun bei Manchester United den Gegnern davon. Wer weiß, was passiert wäre, hätte der Argentinier im WM-Finale nicht verletzt passen müssen.
Thomas Müller
Ungewöhnlichste Offensivkraft dieser und aller benachbarter Sonnengalaxien. Spielt immer (Quelle: Van Gaal, L., 2009), trägt fast immer etwas Produktives zu den Offensivbemühungen seiner Mannschaften bei. Ist wohl trotzdem nur Außenseiter bei der Weltfußballer-Wahl. Ist dafür mal wieder unbestrittener Favorit bei der Wahl des Fußballers mit den unglaublichsten Körperverrenkungen.
Paul Pogba
Sein Spitzname lautet: die Krake Paul. Galt nach der WM als einer der begehrtesten Mittelfeldspieler der Welt, angeblich wollte ihn sogar der FC Bayern verpflichten. Vorerst bleibt Pogba allerdings bei Juventus Turin, er hat seinen Vertrag eben verlängert.
Bastian Schweinsteiger
Unangefochtener Chef sämtlicher Mittelfeldabteilungen, in denen er vertreten ist. Finalheld von Rio, verdiente sich allein mit seinem Einsatz gegen die Argentinier den DFB-Sonderpreis für sein Lebenswerk als Fußballer. Seitdem vor allem mit den physischen Nachwehen beschäftigt.
Zlatan Ibrahimovic
Schweden qualifizierte sich nicht für die WM - und so fehlte in Brasilien einer der besten und schillerndsten Fußballer der Welt. Ob es trotzdem für den Titel "Weltfußballer des Jahres" reichen wird? Zlatan Ibrahimovic ist davon überzeugt.
Eden Hazard
Der 23-Jährige ist beim FC Chelsea und der belgischen Nationalmannschaft der wohl talentierteste Offensivspieler. Gewann allerdings 2014 keinen Titel.
Philipp Lahm
Intelligentester Spieler dieser und aller benachbarten Sonnengalaxien (Quelle: Guardiola, P., 2013/14). Musste sich trotzdem jahrelang mangelnde Führungsqualitäten als DFB-Kapitän nachsagen lassen. Gilt nach seinem Rücktritt aus der DFB-Elf plötzlich als unverzichtbare Führungspersönlichkeit. Weltmeisterkapitän a.D., bald auch Weltfußballer?
Javier Mascherano
Javier Mascherano hatte entscheidenden Anteil daran, dass Argentinien bis ins WM-Finale vordrang. Er hat bereits mehr als 100 Länderspiele und mehr als 100 Spiele für den FC Barcelona absolviert.
Andres Iniesta
Der Spanier schied bei der WM mit Spanien schon nach der Vorrunde aus, ist mit 30 Jahren aber noch immer Denker und Lenker beim FC Barcelona. Iniesta will den Katalanen bis 2018 die Treue halten.
Yaya Touré
Dreimal in Serie wurde er zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt. Reicht es auch, um Weltfußballer zu werden? Bei der WM scheiterte die Elfenbeinküste in der Vorrunde, bei Manchester City gelang ihm im Mai der erste Hattrick seiner Karriere.