Welt-Anti-Doping-Agentur:"Aber nur Blut"

Die Wada lässt ein suspendiertes Moskauer Testlabor wieder Proben analysieren. Präsident Reedie sagt, der Schritt helfe, die biologischen Pässe russischer Athleten zu untersuchen, um über deren Zukunft zu entscheiden.

Die Welt-Anti-Doping-Agentur Wada lässt das suspendierte Moskauer Testlabor überraschend wieder Blutproben analysieren. Wada-Präsident Craig Reedie sagte, der Schritt werde dabei helfen, die biologischen Pässe russischer Athleten zu untersuchen, um über deren Zukunft zu entscheiden. Man habe das Labor zugelassen, "aber nur für Blut", Urin dürfe weiter nicht analysiert werden. Außer dem Labor waren im November auch alle russischen Leichtathleten suspendiert worden, nachdem die Wada Beweise für systematisches Doping und Korruption dokumentiert hatte. Der Bann würde auch einen Olympiastart ausschließen. Endgültig will die IAAF darüber am 17. Juni entscheiden. Mit der Wiederzulassung des Moskauer Labors sollen nun die nötigen Bluttests in Russlands Team durchgeführt werden, um mehr Material für die Entscheidung über den Bann zu haben. Derzeit testet die britische Anti-Doping-Agentur Ukad Proben russischer Sportler. Sie hatte zuletzt in Medien über massive Behinderungen bei ihrer Arbeit in Russland geklagt. Von 250 geplanten Dopingkontrollen seien 100 nicht durchgeführt worden, weil die Sportler nicht anzutreffen waren, Kontrolleuren sei der Entzug ihrer Visa angedroht worden.

© SZ vom 23.05.2016 / dpa, sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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