Als die Bühler Stadtkapelle am Sonntagmittag ihr Badnerlied anstimmte, "im Schwarzwald schöne Mädchen, ein Badner möcht' ich sein", da freute sich Masahiro Yanagida schon. Der 25-Jährige kommt zwar nicht aus der von Rebenhängen und Obstplantagen gefärbten Region zwischen Schwarzwald und Elsass, sondern aus dem Großraum Tokio. Aber vor 11 354 Zuschauern hat auch Yanagida noch nicht gespielt. Nun schaute er vom Spielfeld aus nach oben, auf die fast ausverkauften Ränge, mit leuchtenden Augen. Sein Verein, die Bisons aus Bühl, hatte sich zum zweiten Mal überhaupt für ein Pokalfinale qualifiziert, vor zwei Jahren waren sie den Berlin Volleys klar unterlegen, damals noch ohne den Japaner. Als krasser Außenseiter begegneten die Bühler nun auch dem VfB Friedrichshafen, der bislang wettbewerbsübergreifend all seine 30 Saisonspiele gewonnen hat. Und dass ihre von der Stadtkapelle musikalisch untermalte Euphorie bald in eine recht ernüchternden 0:3 (20:25, 8:25, 21:25)-Niederlage gegen die Schwaben vom Bodensee mündete, war nicht die Schuld von Yanagida.
Volleyball:Jäger aus Japan
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Bühls Angreifer Yanagida überzeugt trotz der Pokalniederlage gegen Friedrichshafen, das bislang wettbewerbsübergreifend alle 30 Saisonspiele gewonnen hat.
Von Sebastian Winter, Mannheim
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